Team & Tauchberichte
Das Team von TaucherTreff Greifswald:
Gründer vom TaucherTreff Greifswald und Chef Ausbildung, Ausrüstung, Technik:
International Aquanautic Club: Master Instructor 801582,International Aquanautic Club/CMAS ** Tauchlehrer 801582,
SSI Advanced Open Water Instructor 12117,
Nitrox Instruktor, SSI Century Instructor,
International Aquanautic Club/CMAS SSI Handicap Instructor,
International Aquanautic Club/CMAS SSI KinderTauchAusbilder,
ca. 3000 Tauchgänge, davon ca. 1000 Tauchgänge in der Ostsee,
Auslandstauchaufenthalte: Dominikanische Republik, Kuba,
Indonesien - Bali 6x, Sulawesi 2x, Lombok, Türkei - Kas 11x,
Norwegen 3x, Ägypten - Safaga, Zabargad, Dahab 5x, Kroatien - Krk, Griechenland - Zakynthos,
Zweiter Chef vom TaucherTreff Greifswald:
International Aquanautic Club/CMAS SSI MasterDiver
CMAS *** Taucher, Rettungsschwimmer
ca. 270 Tauchgänge
Die Tauchertreff Greifswald - Tauchguides:
Für die Ozeanologie- und Ärchäologieseminare steht Karin:
Mit über 1000 geloggten Tauchgängen und als brevetierte CMAS*** Taucherin /
I.A.C. Master Diver(in) / SSI Dive Guide eine sehr erfahrene
und begehrte Tauchgangsbegleiterin.
Der Einzige (und artige) "Max":
International Aquanautic Club/CMAS Tauchlehrerassistent
SSI DiveCon
CMAS *** Taucher,
ca. 430 Tauchgänge
Tauchberichte
Sulawesi - Tanjung Karang - das verlorene Paradies / März 2009 und 2010 >lesen<
Bali - die Insel der Götter Februar 2002 und Juni 2007 >lesen<
Kas / Türkei - Tauchen pur >lesen<
Bedouin Lodge Dahab - der Sinai und der Golf von Aqaba 2005 >lesen<
Bedouin Lodge Dahab - der Sinai und der Golf von Aqaba 2007 >lesen<
Philippinen - Bohol - Panglao Beach 2006 >lesen<
Kuba: Schatzinsel - Tauchen in Castro's Inselparadies >lesen<
Grottenwelt Zakhyntos - Eintauchen in Poseidons Reich >lesen<
Sulawesi - Tanjung Karang - unser verlorenes Paradies / März 2009 und 2010
Mit Wehmut denken wir an Tanjung Karang zurück, dem Ort dem wir uns von allen unseren Zielen wahrscheinlich emotional am meisten verbunden fühlten.Tanjung Karang - das heißt übersetzt Koralleneck. Und genau das ist es auch, ein wunderschönes ausgedehntes Saumriff, das regelrecht um die Ecke am Ausgang der Bucht von Palu in Zentralsulawesi gelegen ist.
Das Tauchen dort ist als perfekt zu bezeichnen. 3 bis 4 Lufttauchgänge sind möglich und werden auf Wunsch geguidet. Auf Sonderwünsche wird eingegangen und jeder Tauchgang auch noch vom Festland gesichert.
Unter Wasser ist es einfach nur schön. Unmengen an verschiedenartigen Schnecken, Fischschwärme, Putzerstationen, Korallengärten, Sepienhochzeiten, Büffelkopfpapageienherden, jagende Makrelen, Ghostpipefish(e) - zwei Kontinentalplatten driften hier mit 7mm pro Jahr aufeinander und sorgen so für diese überraschende Artenvielfalt.
Die Guides, angefangen bei Nasrun, Gunavan, Basir, die helping hands Pak Unke, Dedi, I Gede und der umsichtige Kapitän Pak Hata machen einen top Job. Nicht zu vergessen GlobalBruno und Jörg. Alle zusammen waren der Garant für unvergessene Tauchgänge.
Im Umkreis von ca. 500 Kilometern gibt es sonst keine weiteren Tourismus-Einrichtungen. Das spürt man auch während des Aufenthaltes dort. Das Leben dort verläuft noch ganz ursprünglich. Die Menschen sind sehr freundlich, aufgeschlossen und auch ein bisschen neugierig auf die "Langnasen" und sie sind kurioserweise ganz begierig darauf, sich mit uns gemeinsam fotografieren zu lassen. Dort gibt es keine Strandhändler, keine sonstigen Dienstleistungsofferten.
Gleich zweimal in Folge waren wir im Prince-John-Ressort bei Alex und Gaby.
Es war so schön dort, dass wir uns, gemessen an unseren Bedürfnissen, nichts besseres vorstellen konnten. Aus heutiger Sicht war diese Entscheidung genau die Richtige, weil es leider in dieser Form keine Wiederholung geben wird.
Die jetzigen Betreiber, Alex und Gaby, wurden praktisch enteignet und von einem finanzkräftigen Investor, der meint, dass ausgerechnet nach Tanjung Karang ein Luxusressort gehört, verdrängt. Von einer fairen Vertragsauflösung seitens der indonesischen Eignerschaft kann hier keine Rede sein. Ab September werden mehr als zehn Jahre, Arbeit, investiertes Geld und viel Herzblut von Alex und Gaby im wahrsten Sinne plattgemacht.
Bali - die Insel der Götter Februar 2002 und Juni 2007
Nachdem wir in der Regenzeit 2002 Bali das erste Mal besuchten und restlos
begeistert waren, zog es uns nun zum zweiten Mal dorthin, an einen anderen
Platz allerdings.
Das gibt mir die Gelegenheit beides zu vergleichen.
Im Februar 2002 waren wir in Tulamben im Nordosten der Insel im Tauchterminal.
Tulamben ist ein kleines ursprüngliches Dorf weitab von jedem Touristenrummel
und da Regenzeit war, waren auch sonst überall nur wenige Touristen.
Es gab zwar öfter mal Wolken, aber Regen nur selten und kurz, nur
ein einziger Tag in zwei Wochen war total verregnet. Aber Tauchen geht
ja immer, nur das Licht ist dann nicht so schön.
Tulamben hat ein wohl einmaliges Hausriff direkt vor dem Ressort, weil
es gleich aus drei Highlights besteht - links das legendäre Wrack
der 120 m langen "Liberty", das in ca. 30 m Entfernung vom Strand
auf einer abfallenden schwarzen Sandfläche liegt, dem angrenzenden
unmittelbar im Flachwasser beginnenden, sanft bis ca. 15 m abfallenden
Korallengarten, der wiederum reicht fast bis zum dritten Spot rechterhand,
dem sogenannten Dropoff, mehrere Lavafinger, die steil bis auf teilweise
60 Meter abfallen und dazwischen tiefe Buchten bilden. Wir erinnern uns
an eine bis dahin nie gekannte Artenvielfalt in allen Teilen dieses genialen
Spots. Seltenen und schwer zu entdeckenden Arten begegneten wir dort so
oft und in einer solchen Dichte und Vielfalt, dass wir aufhörten
uns z. B. Geistermuränen und Schaukelfische gegenseitig zu zeigen.
Zu nennen wären hier noch eine Menge weiterer Critters, Krusten-,
Stacheltiere, Schneckchen - das alles aufzuzählen würde wohl
allein die Seite füllen und wir haben auch bei weitem nicht alle
Namen herausgefunden. Aber nicht nur Makros versetzten uns in Erstaunen
auch die größeren Tiere machen sich dort nicht rar: imposante
Herden von Büffelkopfpapageien, große Makrelen- und Schapperschwärme,
auch Tunas und selbst Schwarzspitzen-Riffhaie kamen bis in die Flachbereiche
im Korallengarten. Last not least - das niedere Artenspektrum konnten
natürlich locker mithalten, Korallen, Schwämme ... usw. Und
die Basis dort war auch große Klasse. Wir dachten nun das wäre
überall im Norden von Bali so - und wählten diesmal das Pondok
Sari als "Basislager". Wir wollten im berühmten Menjangan-Nationalpark
tauchen. Wir trafen im Pondok Sari einen Taucher, der gerade von Tulamben
kam und schwärmte und bestätigte, dass es dort noch genauso
wäre wie wir es damals kennen gelernt haben.
Nun zum Podok Sari und Tauchbasis Werner Lau 2007:
Das Pondok Sari ist das mit Abstand schönste Hotel das wir bisher
kennen, das gilt nicht nur für die Äußerlichkeiten wie
den wunderbaren Garten, das gemütliche Restaurant, den schönen
Pool, den man erst auf den zweiten Blick als Pool ausmacht, weil er bei
flüchtigem Hinschauen wie einer der vielen Lotusteiche in der Anlage
aussieht, die Bungalows mit Ihren geschnitzten Möbeln, Polsterecke
auf der versteckten Terrasse und den gartenartigen Freiluftbädern
sondern auch für die unheimlich freundliche, relaxte und unaufdringliche
Atmosphäre in der ganzen Anlage. Ein traumhafter Ort für Ruhe
und Entspannung, Spa und Wohlfühlen der bis ins Detail liebevoll
typisch balinesisch gestaltet ist. Dabei haben wir "nur" einen
Standardbungalow bewohnt. Das absolute Highlight hier ist ja die Honeymoon-Suit.
Sie war gerade unbewohnt, da konnten wir mal reinschauen. Dort möchte
man wahrscheinlich gar nicht mehr ausziehen. Das Essen war sehr lecker,
das Frühstück zwar gewöhnungsbedürftig aber sehr reichlich
und es gibt eine breite Auswahl. Das Tauchen aber hat uns, nachdem wir
ein zweites Tulamben erwartet haben, doch ein wenig enttäuscht.
Da ist zum einen die Tauchbasis die pünktlich um 17:00 die Pforten
schließt. Obwohl alle Angestellten sehr hilfsbereit und freundlich
waren, mutete es so ein wenig wie Dienst nach Vorschrift an, zumal der
Basischef (Düde) meistens nur morgens zu sehen war. Tauchbasis und
Taucher - das waren hier getrennte Sphären, die einen machen Ihren
Job und die anderen haben Urlaub. Das ist uns bisher nirgendwo anders
so verdeutlicht worden, andernorts mischten sich Taucher und Staff immer
in fröhlichen Runden an der Basis, die andere Sphäre bilden
die Nichttaucher. Nun, wir zeigten uns abends im Restaurant gegenseitig
am Laptop die Fotoausbeute unserer Riff-Streifzüge. Schöne Fotomotive
gab es ja: viele große Drachenköpfe, ab und an Steinfische,
Schaukelfische, Muränen, dabei auch eine Riesenmuräne, Große
Drücker, Doktorfische in vielen Varianten, Sepias und Oktopusse,
Schildkröten, viel Kleinzeug wie Nacktschnecken in allen Farben,
auch wunderlichen Dinge über deren Zuordnung wir noch immer rätseln,
selten mal ein Hai schemenhaft am Rand der Sichtweite im Blau (unfotografierbar).
Endlich haben wir auch mal Pygmyseehorses gesehen. Einer der Guides hat
sie für uns gesucht, nun wissen wir auch, wie man sie überhaupt
findet. Was wir jedoch ganz und gar vermissten, waren die großen
Schwärme. Nur kleinere Schulen Füsiliere zogen mal vorbei, aber
Makrelen, Barrakudas, Tunas oder Schnapper waren nur als Einzelexemplare
oder höchstens als ganz kleine Gruppe zu sehen. Das Meer wirkte trotz
des sehr munteren Treibens am Riff durch die standorttreuen Riffbewohner
schon recht leergefischt, auch im Menjangan-Nationalpark. Dort hörten
wir zuweilen auch die Detonationen der Dynamitfischerei vor dem benachbarten
Java. Die Riffe rund um Menjangan sind sehr schön und artenreich,
jedoch die Vielfalt von Tulamben erreichen sie nicht. Es gibt flach abfallende
Korallengärten und beeindruckende Steilwände.
Die Zahl der Taucher, die pro Tag in das Schutzgebiet dürfen, ist
limitiert und da es viele Tauchplätze rund um Menjangan gibt, trifft
man nur selten auf ein zweites Boot am selben Platz. Eine Tauchfahrt nach
Menjangan mit zwei TG/Tag kostet jeden Tag 5€ Eintritt zusätzlich
zum Tauchpreis. Die Alternative dazu sind die Local Reefs, die zweimal
am Tag angefahren werden, Anfahrtszeit 5 bis 20 min, auch sehr schön
aber nicht spektakulär. Man kann dort auch alles treffen was man
in Menjangan sieht, jedoch war die Sicht dort oft ziemlich beeinträchtigt.
Dann gibt es noch die Strandtauchgänge am Projekt, ein Hausriff im
eigentlichen Sinn gibt es dort nicht. Das Projekt sind skurril geformte
Metallkäfige im recht flachen Wasser, die unter leichtem Gleichstrom
stehen um die Korallenbesiedelung zu beschleunigen. Es sieht aus wie eine
Mischung aus Kunstausstellung und Korallenriff, die Besiedlung ist auch
schon recht fortgeschritten und viel buntes Kleinzeug ist da. Allerdings
kostet so ein Strandtauchgang den vollen Preis (dabei braucht man doch
nur die Flaschenfüllung). Deshalb haben wir es beim Schnorcheln an
dieser Stelle belassen. Nachttauchgänge wären auch nur am Projekt
möglich gewesen, obwohl das nächstgelegene Local Reef nur 5
Bootsminuten entfernt liegt. Auch das haben wir uns dann geschenkt. Schön
war der 1/2-Tagesausflug zur Secret Bay. Zwischen dem Müll im Sand
der flachen Lagune haben wir Critters und Creatures gesehen, die wir noch
nie vorher sahen oder vielleicht im Riff auch übersehen haben, Blatt-Stirnflosser,
Walkmanns oder Leierfische z. B. - schöne Fotomotive. Auf der Werner-Lau-Basis
gab es auch eine grundsätzliche Limitierung der Tauchgänge auf
30 m und 60 min. Da wurde einem beim Briefing schon mal erklärt,
dass Wrackreste auf 54 m liegen, obwohl man sie geschätzt zwischen
35m und 40m nahebei liegen sah. Was soll das? Wenigstens den "Führungszwang"
hat Düde uns erlassen, wir durften also auch andersrum ums Riff.
Unser Tauchtag war meistens um 14:00 schon zu Ende, da war das Boot aus
Menjangan zurück. Rückkehr nach dem 2. TG an den Local Reefs
war gegen 16:00. Danach war Ruhe auf der Basis. Wir haben nicht verstanden,
warum keine 3. Ausfahrt angeboten wurde. Wenn wir da an Tulamben zurückdenken
- dort war die Tauchbasis bis zum späten Abend besetzt und die albernen
Limiterungen gab es dort auch nicht. Die Werner-Lau-Tauchbasis im Pondok
Sari hielt jedenfalls nicht, was ihr guter Ruf versprach und was man für
die relativ hohen Tauch-Preise eigentlich erwarten kann.
Vergleichend möchte ich es mal so zusammenfassen: Im Pondok Sari
werden sich Gelegenheitstaucher wohlfühlen und solche, die mit nichttauchenden
Partnern oder Familie reisen, für die ein schönes Ambiente und
ein schöner Strand wichtig sind und die auch noch Zeit für die
Familie bzw. andere Aktivitäten einplanen, da fallen die Tauch-Preise
auch weniger ins Gewicht, außerdem natürlich Kandidaten für
die Honeymoon-Suit, die brauchen eh nur den Nachmittags-TG. Aber allen,
die richtig viel Tauchen und dabei viel sehen wollen, dabei keinen Sandstrand
brauchen und mit einem einfacheren Ressort zufrieden sind würden
wir Tulamben empfehlen. Wir werden sicher auch noch mal nach Tulamben
reisen.
Zu guter Letzt noch einige Worte zum Land: Bali ist ein wunderschönes
Land mit einer uralten beeindruckenden Kultur, die noch sehr lebendig
ist und von den Balinesen täglich gelebt wird. Erstaunlich ist, dass
sie sich gern dabei zusehen auch fotografieren lassen. Sie sind sehr friedfertige,
offene, freundliche Menschen. Es gibt faszinierende Landschaften, von
Reisterassen über Regenwälder und Vulkanseen bis zu den mehrere
tausend Meter hohen Vulkankegeln mit vielen sehenswerten Tempeln überall.
Die Natur ist üppig mit vielen bunten und duftenden Blütenpflanzen,
es wachsen Kakao- und Muskatbäume und viele bei uns noch unbekannte
köstliche Früchte. Es lohnt sich wirklich auch mal über
Wasser das Land zu erkunden. Angebote dafür gibt es überall.
Mavidiving unsere Lieblingstauchbasis in Kas
Warum Lieblingstauchbasis? Es gibt auch viele andere schöne Plätze auf der Welt, wo man angenehm und stressfrei tauchen kann - aber entweder sehr weit weg oder nicht so perfekt. Kas ist relativ gut erreichbar und taugt insofern auf jeden Fall auch mal für eine Woche Resturlaub. Aber wenn man erstmal da ist, möchte man immer länger bleiben, auf jeden Fall aber wiederkommen, weil dort eben alles stimmt. Meistens sind auch kurzfristig noch preiswerte Flüge nach Antalya oder Dalaman zu haben. Zwischen diesen beiden Flughäfen kann man wählen. Der Transfer dauert dann aus beiden Richtungen noch mal ca. 3 Stunden. Die ganz individuelle Abholung von dort wird auf Wunsch von der Basis organisiert. Antalya wird auch von Rostock aus angeflogen und da kann man immerhin kostenlos parken! Das Tauchen bei Mavidiving ist einfach Klasse. Die gesamte Crew ist auf Anhieb sympathisch und immer gut drauf. Mavidiving hat das neueste und nach unserer Meinung beste Tauchboot in Kas. Sicherheit hat Priorität, sowohl was die Ausstattung als auch die Organisation des Tauchbetriebes angeht, alles aber ohne jegliche Verbissenheit. Ganz besonders gefällt uns, dass man sich ab Urlaubsbeginn, um nichts mehr kümmern muss, man hat einfach nur Urlaub. Die Ausrüstung wird an Bord gebracht, bleibt die ganze Zeit dort, wird jeden Abend von der Crew mit Süßwasser gespült und nachts persönlich bewacht. (Aber Diebstahl, auch Taschendiebstahl, scheint in Kas ohnehin kein Thema zu sein, wir haben nie von solchen Dingen dort gehört.) Für volle Flaschen an Bord sorgt die Crew, also kein Geschleppe. Es gibt täglich zwei Ausfahrten und wer tauchen oder schnorcheln möchte ist dann halt an Bord, ohne irgendwelche Anmeldung, Eintragung usw. Ausnahme: Tagestouren, da wird vorher der Bedarf erfragt. Es gibt genügend Tauchplätze für zwei Urlaubswochen. Alle sind schön und immer wieder anders. Man begegnet vielen großen Zackis, Barrakudas, Bernsteinmakrelen, Trompetenfischen, den üblichen Schwarmfischen, ab und an auch einer Schildkröte, Muräne, Rochen, Drachenköpfen, Schneckchen u. a. Makros, alten Steckmuschelfeldern ... , außerdem schönen Felsformationen, Steilwänden, Canyons, kleinen Höhlen, Wracks verschiedener Größe und ganz besonders vielen antiken Amphoren auf dem Meeresboden. Unter Überhängen, in Canyons oder Grotten ist es zuweilen auch richtig bunt - unbedingt immer eine Lampe mitnehmen. Manchmal gibt's kräftige Strömung aber damit hat man in der Regel nur beim Abtauchen oder beim Aufstieg zu kämpfen. Ja und für das Dekobier steht ein Stammtisch im Schatten eines Olivenbaumes an der Basis. Und Kas - ein wirklich pittoreskes kleines Städtchen mit viel ursprünglichem Flair, vielen antiken Relikten aus der lykischen Ära und der eindrucksvollen Kulisse des Taurusgebirges ringsum. Man sollte auf keinen Fall Halb- oder gar Vollpension buchen. Man ist ohnehin jeden Abend unterwegs - es gibt dort für jeden Geschmack etwas: Disco, urige Pub's , Cocktailbars, kleine gemütliche Familienrestaurants wo man auf dem Hof oder im Garten unter alten Bäumen oder Weinranken sitzt und manchmal in die Töpfe statt in die Karte guckt - ganz billig, oder auch - etwas teurer - in Hafennähe mit traumhaftem Blick auf Kas, seinen Hafen und das Meer - super lecker ist es überall. Anschließend ein bisschen durch die Silbergasse bummeln mit den vielen kleinen Schmuck- und anderen Shops - shoppen ist angenehm in Kas, man wird in Ruhe gelassen beim Stöbern, und nicht mit den üblichen Sprüchen genervt . Amüsant ist es auch, zwischen einheimischen Familien samt Frauen und Kindern im Teegarten unter Palmen zu sitzen und auf dem großen Bildschirm die Fußballspiele der angesagten türkischen Mannschaften zu verfolgen - da ist Stimmung - und wenn ein Tor fällt, ist das überall in Kas zu hören, und Effes gibt's dort auch. Kas blieb bisher von den großen Reiseveranstaltern verschont, weil es dort nur kleinere Hotels und keinen Strand gibt. Gebadet wird von Sonnenterassen aus, die in den Fels gehauen sind. Dort stehen Liegen und Schirme, es gibt Drinks und eine Süßwasserdusche. Entlang der Felswände, welche die Bucht einrahmen, kann man wunderbar schnorcheln. Auch in der näheren Umgebung gibt es ganz viel Sehenswertes, nur einige Beispiele: die Ruinen von Xanthos, der ältesten Republik der Welt, die kunstvollen Felsengräber im antiken Myra, das vor 2000 Jahren im Meer versunkene Kekova, die Schlucht von Sakklikent - ein riesiger feuchter Spaß - man wandert im flachen Flußbett der Quelle entgegen in eine immer enger und dunkler werdende Felsspalte hinein, eine Lampe braucht man aber nicht. Kurzum - Kas ist noch immer ein "Geheimtip", auch für (Noch-)Nicht-Taucher!
Die Bedouin Lodge in Dahab - der Sinai und der Golf von Aqaba
Tauchen im Gebiet des Sinai - das verbindet man gemeinhin mit Sharm
el Sheik, mit Massentourismus und Rudeltauchen. Aber es geht auch anders.
Eine Autostunde nördlich von Sharm el Sheik liegt das recht überschaubare Städtchen
Dahab. Natürlich ist auch Dahab eine Taucher-Hochburg, nicht zuletzt wegen des
in der Nähe befindlichen legendären Blue Hole. Die größeren Ressorts liegen
jedoch alle recht weit außerhalb der Stadt, getrennt durch trockene Wüstenareale
und Checkpoints des Militärs, so dass man in Dahab selbst noch nicht unbedingt
von Massentourismus sprechen kann. In Dahab selbst gibt es die eher kleineren
Hotels und deren Gäste sorgen am Abend durchaus für buntes Treiben in der kleinen
Shoppingmeile und den zahllosen kleinen Restaurants direkt am Strand oder der
Innenstadt. Aber an den Tauchplätzen treffen sich dann alle. Am Blue Hole kommen
dann auch noch die Tagesausflügler aus Sharm el Sheik dazu. Da ist man dann
wirklich froh, wenn man wenigstens unter Wasser in einer kleinen Gruppe unterwegs
ist. Wir hatten uns für unsere Sinai-Reise die
Bedouin Lodge mitten in Dahab, direkt an
der Strandpromenade gelegen ausgesucht. Dieses von außen nur schwer auszumachende
kleine Hotel gehört einer Beduinenfamilie, deren Kinder noch alle in der Wüste
geboren und zum Teil dort aufgewachsen sind. Und genau das macht seine Authentizität
aus. Man wird dort wirklich herzlich willkommen geheißen und genießt arabische
Gastfreundschaft pur. Wer sich darauf einlässt, erfährt viel aus dem Leben dieser
Familie und der Verwandten, die noch in den Wadis leben. Das Bedouin Lodge ist
ein echtes Taucherhotel mit einfachen Zimmern, ohne überflüssigen Schnickschnack
aber mit ganz viel gemütlicher Atmosphäre im Herzstück - dem Restaurant. Das
müssen wir ganz besonders loben - es ist so ein gemütliches arabisches Ambiente,
wenn am Abend bei Kerzenlicht die Sishas leise gluckern, während man auf Polstern
am Boden an niedrigen Tischchen sitzend das exorbitant gut schmeckende und außerdem
noch ganz liebevoll angerichtete Essen genießt, dass man eigentlich gar keine
Lust hat, die zahllosen anderen Restaurants zu testen. Und das für ganz kleines
Geld, obwohl sich schier die Tische unter der Fülle der Speisen biegen. Die
im Hotel befindliche Tauchbasis ist sehr engagiert, die Guides sind allesamt
erfahrene, ortskundige Tauchlehrer und sprechen englisch und zum Teil recht
gut deutsch. Getaucht wird in kleinen Gruppen, wir waren max. 4 meistens nur
3 Taucher immer mit Guide. Die Tauchplätze werden mit Jeeps angefahren und dann
geht es vom Strand aus direkt ans Riff. Dort gibt es (fast) alles was das Taucherherz
begehrt und was man im Roten Meer so erwartet, nur Großfisch macht sich wohl
auf Grund der vielen Besucher recht rar, für uns kein Grund zu wirklicher Betrübnis.
Die Riffe des Roten Meeres sind einfach immer wieder faszinierend! Die Guides
halten sich nach unserer Erfahrung mit Reglementierungen weitgehend zurück,
wenn sie erkennen, dass es mit Tarierung und eigenverantwortlichem Tauchen klappt.
Unsere einzige Reglementierung war der Luftvorrat. Wann es morgens losgeht und
wohin kann man selbst bestimmen. Einschränkungen kann es manchmal lediglich
wegen des Windes geben. Hausriff-Tauchen direkt vor dem Hotel ist zu jeder Tageszeit
ohne Guide möglich und auch unbedingt zu empfehlen. Das Hausriff ist wunderschön
und man kann glatt einige Tage allein dafür verwenden, es nach allen Seiten
hin zu erkunden. Es ist nur schade, dass es keine Stege für Ein- und Ausstieg
gibt. So muss man direkt übers Riffdach wackeln/schwimmen. Der Rückweg zum Ufer
erfordert schon einiges Geschick besonders bei niedrigem Wasserstand, dann gehen
sicher auch bei größter Vorsicht immer wieder mal einige Korallen zu Bruch.
Ein absolutes Highlight ist eine Kamel-Tauchsafari. Dabei besucht man Plätze
die für Jeeps unerreichbar sind und wo man die Chance hat, auch mal einen Tauchtag
allein zu verbringen. Die Besitzer der Kamele die für diese Touren bereits am
Vorabend mit Ihren Tieren aus den Bergen zum Treffpunkt kommen, wo es dann für
die Jeeps nicht mehr weitergeht (abenteuerlich!), kochen dann auf kleinem Holzfeuerchen
ein leckeres Essen und Tee und man fühlt sich einfach wunderbar. Es kann auch
passieren, dass man dort Einheimische aus den Wadis trifft, die selbst gern
mal einige Tage unter einem einfachen Schattendach am Meer verbringen. Es sind
tief religiöse Menschen, sie haben sich auch da draußen aus Steinen und Schneckengehäusen
Gebetsplätze eingerichtet. Deshalb sollte man ihnen mit Respekt begegnen und
nicht unbedingt im knappen Bikini vor Ihrer Nase herumtanzen. Dann wird man
durchaus von Ihnen zum Tee eingeladen und es werden Geschichten erzählt, die
der Guide übersetzt.
Ein weiteres Highlight ist eine Tour zum legendären Wrack der "Thistlegorm".
Diese Tour wird auf Wunsch auch vom Bedouin Lodge aus organisiert. Wenn auch
dieser Tour der Ruf vorauseilt, dass dort die Tauchboote immer im Dutzend liegen
- es ist wohl doch nicht immer so - wir waren mit unserem Boot und 10 Tauchern
an Bord bei allen drei Tauchgängen (2x Thistlegorm, 1x Ras Mohammed) ganz allein.
Das Wrack ist erstaunlich wenig bewachsen aber durchaus sehenswert und Ras Mohammed
im Nationalpark ist auch Klasse. Der Sinai ist auch landschaftlich sehr eindrucksvoll.
Die Farben und vom Wind geformten Gestalten der Sandsteinformationen in der
Wüste sollte man an einem tauchfreien Tag unbedingt mal auf sich wirken lassen.
Dazu kann man vor Ort Touren für jeden Geschmack buchen - unbedingt mal machen,
auch wenn man auf der Fahrt durch die Wüste das Innerste gehörig durchgeschüttelt
bekommt - die Wüste ist einfach phantastisch! Und zu guter Letzt - im Sinai
steht der Djebel Musa, der Berg Mose. Wenn man Ihn besteigen möchte, muss man
mittelmäßige Kondition, einen warmen Pullover und eine Taschenlampe mitbringen
sowie eine Nacht auf Schlaf und am Vortag auf's Tauchen verzichten. Dafür bekommt
man dann einen schönen Sonnenaufgang auf dem Gipfel unseres heiligsten Berges
und das ist schon recht kultig im Beisein hunderter (oder tausender?) anderer
Menschen aus allen Teilen der Welt. Am Fuße des Berges kann man sich am Morgen
nach dem Abstieg noch das Katharinen-Kloster, eines der ältesten christlichen
Klöster der Welt ansehen, im Innenhof wächst ein riesiger offensichtlich uralter
Dornbusch, es soll der brennende Dornbusch aus der biblischen Überlieferung
sein. Für diesen Anblick muss man sich dann aber wirklich anstellen und auf
die Füße treten lassen. Wenn man Ausflüge dieser Art plant, muss man sich am
Flughafen die kostenpflichtigen Visummarken kaufen, vor Ort kann man das nicht
mehr nachholen! Wenn man allerdings nur in der Umgebung von Dahab tauchen will
und sonst nichts - dafür reicht der Stempel "Sinai only" im Pass - den gibt's
am Flughafen kostenlos. Alles in allem - wunderschöne Riffe, easy Diving, relaxte
Atmosphäre in einer spannenden, geschichtsträchtigen Umgebung.
Dahab 2007 - ein sehnsüchtiger Blick zurück
Das Wetter am 12. Februar 2007 (Schneeregen und Temperaturen um
null Grad) konnte nur besser werden, als sich Roland, Wolfgang und Ralf in aller
Frühe via Hamburg auf den Weg nach Dahab machten. Nach Flug und Transfer
in die Beduinenstadt am Golf von Aqaba breitete sich nach der herzlichen Begrüßung
im Bedouin Lodge bei
blauem Himmel und Sonnenschein sofort Urlaubsstimmung aus.
Der allbekannte Spruch "Wir sind hier nicht im Urlaub, sondern zum Tauchen!"
wurde gleich am nächsten Tag in die Tat umgesetzt: Nach einigen anfänglichen
Schwierigkeiten (zu wenig Blei und zuviel Auftrieb, das Salzwasser und die Alu-Pullen
forderten Tribut) ging es dann am Hausriff in eine Traumwelt voller bunter Korallen
und Fische, die die beiden Dahab-Neulinge Wolfgang und Ralf sofort begeisterten.
Fast an jedem Tag wurden drei Tauchgänge durchgeführt, das 22°C
warme Wasser war einfach zu verlockend. Am Hausriff wurde es dank der unterschiedlichen
Farben, Lichtverhältnisse und Fische je nach Tageszeit nie langweilig.
Dennoch wurden auch andere Tauchplätze in Dahab und der näheren Umgebung
aufgesucht: Mashraba im Zentrum Dahabs konnte durch einen schweißtreibenden
Schubkarrentransport des Equipments über mehr als einen Kilometer noch
zu Fuß erreicht werden - überraschend war dort für alle auf
dem Schuttkegel aus Korallensand eine Seegraswiese, die ein wenig an die Tromper
Wiek erinnerte, wenn da nicht ein Oktopus-Pärchen und ein Feuerfisch ihr
Unwesen getrieben hätten
Der Tauchspot Lighthouse wurde dann quasi
undercover schnorchelnderweise angesteuert - den eigentlich notwendigen Guide
wollten wir uns dann doch ersparen.
Der Abstecher zum Blue Hole wer dann ein wirklicher Höhepunkt - traumhaftes
Tauchen von den "Bells" hinaus in die blaue Unendlichkeit und ein
wunderschönes Riff. Hier allerdings zeigte sich, dass das Rote Meer eine
Top-Tauch-Destination ist: Mehrere Tauchgruppen wollten zugleich ins Wasser,
so dass "Schlange-Stehen" angesagt war.
Fast wie nebenbei wurde auch noch ein wenig Ausbildung gemacht: Während
Wolfgang sich noch einmal mit den Themen Navigation und Nachttauchen auseinandersetzte
und seine Wasserlage dank des intensiven Tauchens optimieren konnte, begeisterte
Ralf sich (theoretisch) für das Thema Nitrox und hatte als angehender zertifizierter
"UW-Fotograf" auf fast allen Tauchgängen die Unterwasser-Kamera
mit dabei. Ein weiterer (Ausbildungs-)Höhepunkt war der Nachttauchgang,
der dank der guten Vorbereitung und Durchführung lehrreich wie schön
zugleich war - wenn nicht die meisten Fische in irgendwelchen Korallenlöchern
geschlafen hätten.
Dahab befindet sich mitten im Übergang von der verschlafenen Beduinensiedlung
zu einer internationalen Tauch-Destination: Auf Kamelen reitende Wüstensöhne
neben lärmenden Tauchern sind auf der Strandpromenade eine seltsame Kombination,
aber zum Glück noch vorhanden - woanders am Roten Meer kann man das wahrscheinlich
nicht mehr sehen. Das Stimmengewirr der Taucher ist vielsprachig, jedoch mit
einem deutlichen Trend: Russisch..
Neben den tollen Unterwassererlebnissen wird uns vor allem eines in Erinnerung
bleiben: die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Leute vom Bedouin Lodge,
die Wolfgang und uns so manche mühsame "Wasserung" erleichterten
und Wolfgang auch einen Kamelritt ermöglichte. Es ist die ehrliche und
unaufdringliche Herzlichkeit, die die "BeduinLodger" so angenehm von
der eingeübten und unverbindlichen Freundlichkeit des Personals großer
Hotels unterscheidet. Das Bedouin Lodge war jedenfalls eine gute Wahl.
Die Woche verging wie im Fluge, so dass nach der obligatorischen 24stündigen
Tauchpause (dafür entschieden wir uns angesichts des doch relativ intensiv
betriebenen Tauchens) bald wieder Abschiednehmen angesagt war. Sicher nicht
für immer: Der nächste Tauchurlaub in Dahab nimmt im Hinterkopf schon
wieder Gestalt an.
Kuba: Schatzinsel - Tauchen in Castros Inselparadies
Berichte über die Schatzinsel als uriges Taucherziel
mit Abenteuerfaktor haben uns neugierig gemacht, da mussten wir mal hin. Das
ist nun zwar schon gut drei Jahre her, trotzdem wollen wir hier unsere Eindrücke
schildern, in Kuba mahlen die Mühlen langsam, Wesentliches hat sich wohl
kaum geändert. Um es gleich vorwegzunehmen - Paradies bezieht sich hier
auf üppig grüne Natur mit Bilderbuchstränden, kitschigen Sonnenuntergängen
und sonstigen Postkartenklischees.Auch das riesige Canarreos-Riff ist wunderschön
und unbedingt sehenswert, aber man muss eine Menge in Kauf nehmen, um es zu
sehen. Aber lest selbst:
Hin kommt man relativ gut mit der KLM via Amsterdam - Havanna und von dort weiter
mit einem Inlandsflug auf die Schatzinsel mit einer uralten russischen Antonov
mit handgeschriebenem Ticket und freier Platzwahl - irgendwie urig. Die Insel
der Jugend, wie die Übersetzung des heutigen offiziellen Namens lautet,
war früher mal ein Ausbildungszentrum für Jugendliche aus befreundeten
sozialistischen Staaten. Heute sind all diese Ausbildungszentren verlassen und
verfallen allmählich. Das Bild ist im Wesentlichen geprägt von Plantagen,
teilweise sind auch sie verlassen, und wenigen ganz kleinen Orten mit wirklich
ärmlichen, trotzdem oft bunten kleinen Hütten. Die Straßen sind
teilweise sehr kaputt, es sind nur wenige Autos unterwegs und die sind genauso
alt und kaputt. Das "El Colony" ist das einzige Hotel auf der Insel
und auch das ist alt und kaputt, eigentlich unbewohnbar. Es stammt aus der Zeit
vor der Revolution und es heißt, dass seitdem nicht wieder renoviert und
wohl nur notdürftig repariert wurde. Neben dem alten Hotelgebäude
wurden jedoch doppelstöckige Bungalows neu gebaut und die sind geradezu
luxuriös: sehr groß mit großem geteiltem Marmor-Bad, begehbarem
Kleiderschrank, komplett gläserner Vorderfront und Terasse bzw. Balkon
zum Strand, wirklich schön. Der Strand ist meistens tagsüber ganz
einsam, weil fast alle, die dort hinkommen zum Tauchen kommen. Das Essen gibt's
a la carte im Speisesaal im alten Bau. Aber die Karte ist sehr übersichtlich.
Die Kellner bemühen sich zwar sehr, aber den Mangel und das schäbige
Ambiente können sie dadurch auch nicht ausgleichen. Sicher, man fährt
nicht zum Schlemmen nach Kuba, aber Tauchen macht hungrig und da darf's auch
mal lecker sein, für uns gehört auch das zum Urlaub. Es war für
uns nicht nachvollziehbar, warum die wenigen verfügbaren frischen Zutaten
derart einfallslos verarbeitet wurden - Mangel? Desinteresse? Wohl auch fehlende
Konkurrenz. Es gab nur Huhn oder Schwein, gegart mit ein wenig Salz, Reis dazu
- fertig. Zwiebeln, andere Zutaten oder gar Gewürze scheinen nicht zur
kubanischen Küche zu gehören. Abwechslung gab es lediglich durch Thunfisch
in Öl oder Muscheln in Tomatensauce jeweils aus der Dose, erwärmt,
Reis dazu, fertig. Das "Salatbufett" verdiente diesen Namen gar nicht.
Mittags wurde jeden Tag frisch auf dem Ranchon gekocht, aber auch hier kaum
Abwechslung und alles eher fade. Doch nun zum Eigentlichen, dem Tauchen:
Im Hotel werden vorab alle möglichen Daten aufgenommen zum Ausbildungsstand,
Taucherfahrung, Tauchtauglichkeit usw. Diese Daten scheinen dann aber bei den
Guides niemals anzukommen. Niemand wurde auf dem Boot nach seinem Namen gefragt.
Vom Hotel zur Basis im Hafen gibt es einen kurzen Bustransfer. Dort gibt es
dann einen Raum, wo mitgebrachtes Equipment über Nacht eingeschlossen werden
kann, sowie Spülbecken am Kay. Allerdings gibt es keine Kisten, wie das
auf anderen Basen üblich ist, so dass man täglich sein ganzes Gerödel
als Einzelteilesammlung unter den Arm geklemmt aufs Boot schleppen muss, dort
hat dann jeder sein Häufchen irgendwo liegen und man hat Stress alles beieinander
zu behalten, wenn am Tauchplatz das Gewimmel losgeht, denn das Boot wird rappelvoll
geladen. Ein 2. Boot hatten wir in 2 Wochen nur einmal dabei. Die Fahrt zum
Tauchplatz wird dann für all diejenigen, die auf dem Oberdeck keinen Platz
mehr finden, getrübt durch die schwarzen Abgase aus den stark qualmenden
uralten Dieselmotoren welche durch den Fahrtwind permanent aufs Deck gezogen
werden. Am Tauchplatz werden dann die anwesenden Taucher nach dem Zufallsprinzip
den Guides zugeordnet, ca. 10 pro Guide und dann - hinein! Briefing - Fehlanzeige!
Kommunikation war nur auf spanisch möglich. Um die des Spanischen unkundigen
Gäste bemühte sich niemand, und das war eigentlich die Mehrheit. Es
gab nicht mal den Versuch, wenigstens eine Tiefenangabe in englisch zu machen.
Wir merkten aber bald, es ging bei jedem Tauchgang in Tiefen von 40+, in der
Regel war man zeitweise auch in Höhlen, Grotten und Kaminen unterwegs.
Das war für Leute, die damit keine Erfahrung haben und die unvorbereitet
zu solchen Tauchgängen mitgenommen werden, durchaus problematisch. Es kam
zu fast panischen Reaktionen, die ganze Gruppe wurde aufgemischt, wegen Tarierproblemen
Sediment in den Grotten aufgewühlt und an Engstellen wurde es geradezu
gefährlich. Wir empfanden es als ungeheuer störend, dass sich keiner
der Guides darum scherte und Taucher mit so unzureichenden Fertigkeiten immer
wieder mitgenommen wurden, das tat dem entspannten Tauchen doch einigen Abbruch.
Aber wenn man davon absieht, die Tauchplätze sind schon toll. Es war einfach
großartig, sich auf dem Riffdach in eine dunkle Spalte sinken zu lassen
und dann bei etwa 40 m an einem Dropoff ins endlose Blau hinauszusegeln, bzw.
umgekehrt auf dem Riffdach wieder ans Licht zu kommen, um dort entspannt auszutauchen.
Die Dropoffs sind dort wirklich welche, sie verlieren sich nach unten im Dunkelblau.
Die Wände sind wunderschön bewachsen, Gorgonien, schwarze Korallen,
bunte auch, Schwämme in allen Größen und Farben und natürlich
die übliche Riffbewohner, davon allerdings eher wenig, wenn man dabei in
Rechnung stellt, dass dieses Gebiet seit Jahrzehnten bereits marines Schutzgebiet
ist, Großfisch eher auch nicht, wir sahen einen Ammenhai, jedoch viele
Tarpoone und die sind auch schon recht groß. Auf dem Riffdach geht es
bunt und lebhaft zu. Ab und an zieht auch mal ein Schwarm durch, Strömung
kaum bis gar nicht. Es wurden jedoch nicht alle Plätze die auf der Karte
eingezeichnet waren angefahren. Da nur spanisch kommuniziert wurde, konnten
wir nur vermuten: etwas längere Anfahrten nur gegen Extra-Bares. Als wir
auf der Schatzinsel waren, gab es noch den Ranchon, eine Art sehr lange Seebrücke
mitten im Marinepark, unserem Tauchgebiet. Damals wurde dort täglich das
Mittagessen gekocht und zwischen den Tauchgängen dort eingenommen und man
konnte die Mittagspause an einem einsamen Traumstrand verbringen, an dem lediglich
ca. 2000 Strandliegen auf die Gäste von Kreuzfahrtschiffen warteten, die
dort alle zwei Wochen mal ankern sollten. Wir haben das Spektakel aber nie erlebt.
Der Steg zum Ranchon war damals schon von einem Wirbelsturm geteilt worden und
zwischen zeitlich soll auch der Ranchon dahin sein. Schade! Vielleicht wird
es ja doch irgendwann repariert. War wirklich idyllisch dort.
Nach Rückkehr ins Hotel am Nachmittag war immer
Happy Hour an der Poolbar. Gegen ein kleines Trinkgeld + Kugelschreiber wurde
die Barrechnung - sagen wir mal - immer unschärfer und der Rumanteil im
Mochito immer großzügiger. Während dabei die Sonne vor unseren
Augen im Meer versank, erschienen am Palmenstrand um diese Zeit schlagartig
die Sandflies in Massen und setzten jedem schlimm zu, der sich zu Hause nicht
mit Zanzarin eingedeckt hatte, Autan hilft überhaupt nicht. Es gab noch
eine schwimmende Beachbar in der Bucht mit einem Steg übers Wasser, leider
auch die kaputt und außer Betrieb und der Steg wurde abends nur beleuchtet
wenn jemand den Wunsch hatte, dorthin zu wandern. Schade! Abends ist nichts
mehr los dort, außer gelegentlichen spontanen Offerten zu Salsa-Unterricht
zu den Klängen aus den Boxen an der Poolbar. Sehenswürdigkeiten gibt
es auf der Insel nur wenige. Sehenswert ist das Schutzgebiet mit der Höhle,
in der noch Deckenmalereien der Ureinwohner erhalten sind mit dem dortigen Strand.
Dort darf man nur mit Guides und extra Genehmigung hinein. Ist aber kein Problem,
es geht hier nur um Bares. Auf eigene Faust mit Mietwagen kann man eine Art
botanischen Garten und die Krokodilfarm erkunden. Dort wird allerdings auch
wieder nur spanisch gesprochen. Auf dem Rückweg nach Deutschland hatten
wir 12 Stunden Zeit, um uns Havanna anzusehen. Diese Stadt hat einen morbiden
Charme. Die wunderschönen, aber sehr kaputten alten Häuser, die uralten
amerikanischen Autos zusammen mit den fröhlichen Menschen - diese Mischung
ergibt das legendäre kubanische Flair. Wir haben es genossen, auch wenn
man angesichts des allgegenwärtigen Zerfalls manchmal ziemlich fassungslos
ist. Man kann nur hoffen, dass der Welterbe-Status und die damit verbundenen
Unesco-Mittel helfen, möglichst viel von dieser schönen Stadt zu retten.
Unser Fazit: Wir haben es einmal gesehen, war interessant aber nur bedingt entspannend,
einmal ist genug.
Grottenwelt Zakynthos - Eintauchen in Poseidons Reich
Gerne denken wir an unseren Urlaub im Sommer 2004 auf
Zakynthos zurück.
Diese griechische Insel schien uns, obwohl wir in der Hauptsaison dort waren,
noch nicht so vom Massentourismus in Beschlag genommen, vielleicht weil es dort
nicht so viele klassische antike Hinterlassenschaften zu bestaunen gibt. Wir
waren in dem kleinen Ort Limni Keriou.
Dort fließen das ursprüngliche dörfliche Leben und der beschauliche
Tourismus auf angenehme Art ineinander. Die Menschen dort sind offen und immer
freundlich und sie singen gern. Halligalli, Nightlife und Shopping Malls gibt
es dort nicht, dafür jedoch viele kleine nette Tavernen von denen jede
ein anderes Tzaziki zubereitet, und ansonsten viel Ruhe. Wem der Sinn zwischendurch
doch mal nach etwas mehr Trubel steht, kann sich per Taxi ins ca. 10 km entfernte
Laganas bringen lassen. Dort steppt der Bär, haben wir aber nicht getestet.
Durch die exponierte Lage der Insel im Ionischen Meer ist das Klima dort auch
im Sommer angenehm. Es wird nicht allzu heiß. Auf der Insel gibt es recht
viel Wasser, deshalb ist sie meistenteils recht grün, es gibt Zitrusplantagen
und Olivenhaine mit uralten Bäumen. Das Zakynthische Olivenöl soll
zu den besten der Welt zählen. Auf den felsigen Berghängen wachsen
Teppiche von wilden Kräutern, ganze Regionen duften danach. Auch wenn es
wenig antike Relikte gibt, so hatte die Insel sehr wohl eine interessante, wechselvolle
Geschichte und es gibt vieles was man bei einem Inseltrip per Mietauto erkunden
kann, z. B. alte Klöster und prächtige orthodoxe Kirchen mit dem typischen
freistehenden Glocketurm, die venezianisch geprägte Architektur von Zakynthos
Stadt, aber auch immer wieder wunderbare Ausblicke auf einsame Strandbuchten,
beispielsweise die mit dem legendären "Piratenwrack", Gebirgslandschaften
und nicht versäumen sollte man einen Sonnenuntergang am Leuchtturm in Keri.
All das sollte man an einem tauchfreien Tag auch mal tun, denn die Insel ist
wirklich wunderschön.
Aber nun zum Tauchen: Zakynthos ist ein Eldorado für Höhlen- und Grottenfans,
aber alles auf leicht zu absolvierendem Level, man findet auch selbständig
und ohne Reel wieder aus den Höhlen heraus. Die Felslandschaften mit den
Steilwänden, Überhängen, Canyons, Riesenfelsbrocken, hohen und
niedrigen, kurzen und langen Höhlen unter Wasser sind einfach grandios
bei meistens ausgesprochen guten Sichtweiten. Es gibt dort Schwefelquellen unter
Wasser. Da strömt eiskaltes klares Wasser aus einem dunklen Loch, im wärmeren
Salzwasser flocken die Schwefelsalze dann aus und bilden weiße Niederschläge,
außerdem "schwitzt" der Fels dort seltsame transparente, gallertarttige
Kugeln aus - bizarr.
Tierwelt ist auch vertreten, größere Zackenbarsche und Barrakudaschwärme
sind gar nicht so selten, aber man findet auch Bärenkrebse, Hummer, große
Einsiedlerkrebse, eine Garnelenhöhle mit einem "Vorhang" von
tausenden Garnelen vor der Wand, Octopusse, Schnecken. Am Strand von Maratonissi,
einem kleinen geschützten Eiland unmittelbar vor Limni Keriou, legen Kairettschildkröten
alljährlich Ihre Eier ab. Leider haben wir dort trotzdem nie eine zu Gesicht
bekommen. Macht aber auch nichts, ist eben das Meer und kein Zoo.
Getaucht sind wir mit Nero Sports Diving. Ist zwar einige Schritte weiter vom
kleinen Hafen entfernt, als die direkt am Strand gelegene Basis, aber dafür
war unser Boot nie so beladen wie das andere. Der Ablauf ist in etwa so wie
auf vielen Basen dieser Welt. Man findet sich ca. 20 min vor Abfahrt auf der
Basis ein checkt sein Equipment sowie Flasche und stellt alles zum verladen
vor die Basis bzw. lädt es gleich in den Bulli, es folgen ca. 5 min Fußweg
zum Boot, dort wird dann durch Gäste und Crew alles aufs Boot befördert
und los geht's. Die Anfahrt dauert höchstens 30 min, inzwischen kann gerödelt
werden. Briefings sind kurz und präzise, so dass man auch wirklich zurück
findet. Wer möchte kann sich führen lassen. In Griechenland gibt es
ein gesetzliches Tiefenlimit für Sporttaucher, ich meine es lag bei 40
m.
Manchmal wird die Einhaltung auch durch die Behörden überprüft,
also sollte man sich als Gast daran halten, sonst steht die Konzession der Basis
auf dem Spiel. Die Neros machen ohnehin eine Menge möglich und als Gast
spürt man wenig von den vielen Reglementierungen denen das Tauchen in Griechenland
unterliegt. Beispielsweise ist Nachttauchen eigentlich ganz und gar verboten.
Die Neros machen einfach eine kleine abendliche Inselrundfahrt mit dem Bulli
und dann geht's bei Sonnenuntergang woanders ins Wasser, anschließend
kreist eine Flasche Ouzo. Hat uns auch super gefallen, viele Octopusse und große
Anemonen-Einsiedler unterwegs.
Nett sind auch die Appartments, die man über Nero buchen kann, sie werden
von total lieben griechischen Familien vermietet. Wir haben zwischendurch immer
mal wieder etwas frisches Obst oder Gemüse oder auch selbst gemachten Wein
auf dem Tisch vorgefunden. Es gibt eine komplett ausgestattete Küche, so
dass man sich bei Bedarf auch selbst versorgen kann. Frühstück bietet
aber auch die Taverne an der Basis an. Bäcker, Supermarkt ist alles in
der Nähe zu finden. Die Preise sind allerdings recht gepfeffert. Lotte
von den Neros fährt jedoch ab und an zum Einkaufen in eine Nachbarstadt
und nimmt auch interessierte Taucher mit. Im dortigen Lidl-Markt kann man sich
dann wesentlich preiswerter mit Vorräten eindecken. Ein ganz netter Gratis-Servis.
Einmal pro Woche wird in der Taverne an der Basis eine Ziege gegrillt. Dann
steigt eine stimmungsvolle Party mit allen Tauchern der Basis. Ziege schmeckt
fantastisch! Auch Familien mit Kindern werden sich dort wohl fühlen, Lotte
bietet auch Kinderbetreuung an, und der schmale Strand in Limni Keriou liegt
recht geschützt vor Wind und Wellen und fällt nur sehr flach ab.
Dieses Ziel und auch diese Basis können wir auf jeden Fall all denen empfehlen,
die ein schönes Mittelmeer-Tauchgebiet in einer ruhigen, ursprünglichen
Umgebung für individuellen Urlaub suchen.
Philippinen - Bohol - Panglao Beach 2006
Im April/Mai 2006
waren wir auf den Philippinen. Da das Angebot riesig ist und das Gebiet der
Philippinen ca. 7000 Inseln umfasst, haben wir nicht allzu lange recherchiert,
um nun das wirklich beste Tauchgebiet herauszufinden. Wir haben das Angebot
von Harry (Clownfish-Travel) angenommen waren einfach 2 Wochen am selben Ort
und haben die Spots rund um Panglao und das schöne Hausriff am Panglao
Beach erkundet und haben es nicht bereut. Harrys Organisation und der direkte
Kontakt das war alles prima. Der weiße Palmenstrand dort ist wirklich
wunderschön. Die kleinen Hotels und Bungalowsiedlungen direkt am Strand
sind von den Palmen beschattet und hinter Büschen versteckt, so dass sie
von der Wasserseite kaum sichtbar sind und alles sehr ursprünglich und
wahrhaft paradiesisch anmutet. Auch die Einheimischen lieben diesen Strand und
finden sich abends dort oft mit der ganzen Familie zum Baden oder zu Familienfeiern
ein. Es gibt einige Muschel- und Perlenverkäuferinnen und Angebote zu Massagen
und Pediküre für wenig Geld, alles aber recht unaufdringlich und entspannt.
Der Service im Bungalow war perfekt und sehr nett, jeden Abend kam z. B. jemand,
um das Moskitonetz zu richten und jeden Abend wurde eine brennende Mückenspirale
auf die Terrasse vor dem Bungalow gestellt. Die wenigen Mücken dort waren
jedoch keine Plage. Das hatten wir anderswo schon wesentlich schlimmer ohne
diesen netten Service (s. Kuba). Das Urlaubsfeeling dort wird abgerundet durch
die vielen kleinen Strandrestaurants mit ihren wirklich leckeren kulinarischen
Offerten für ganz kleines Geld. Abends nach Sonnenuntergang werden die
Tische zum Teil vor die Restaurants einfach in den Strandsand gestellt und man
sitzt barfuß unter dem Sternenhimmel bei Kerzenlicht und Fackelbeleutung.
Man kann dort zwei Wochen lang beinahe jeden Tag woanders und etwas anderes
essen. Die Palette ist breit, die philippinische Küche hatte offensichtlich
viele Einflüsse. Es gibt indische Currys, chinesisch Süß-saures,
Nudeln, Pizza und natürlich die typischen Adobo-Gerichte mit leckerer Sojasause,
man findet aber auch Steak und Schnitzel und natürlich werden frischer
Fisch und Meeresfrüchte in allen Farben gegrillt. Ich habe mich das erste
Mal dazu verleiten lassen, einen gegrillten Buntbarsch zu genießen - oberlecker.
Ich konnte mir bisher derartig bunte Fische nicht als Essen vorstellen. Am Panglao
Beach kann man den ganzen Urlaub barfuß verbringen - das Frühstück
gibt's im Strandrestaurant oder an der Tauchbasis die ebenfalls am Strand liegt
(die haben dort das bessere Brot), alles nur ganz kurze Wege. Schuhe braucht
man nur für eine Inseltour nach Bohol. Ja, nach dem Frühstück
noch mal 100 Schritte und man ist an der Basis der Genesis-Divers (unter deutscher
Leitung). Sie ist natürlich nicht die einzige Basis aber haben uns dort
wohl gefühlt und können zu den anderen deshalb nichts sagen. Der generelle
Ablauf dort ist so: auf der Basis baut man das Gerät zusammen, checkt es
und stellt es vor die Basis, für das restliche Equipment hat jeder seine
Kiste, die noch mal überprüfen und neben das Gerät stellen, das
Basispersonal schleppt dann alles an Bord. Es werden täglich zwei Ausfahrten
angeboten, bzw. zwei Tauchgänge zu den etwas entfernteren Spots als Tagestour
durchgeführt, das hängt auch von Wind und Wetter ab. Am Hausriff kann
man dann noch nach Belieben weitertauchen und Nachtauchgänge werden auch
am Hausriff angeboten. Für den Tagestrip kann man sich Sandwiches vom kleinen
Basisrestaurant mitnehmen, gekühlte (alkoholfreie) Getränke werden
an Bord vorgehalten.
All das wird erst am Ende des Urlaubs abgerechnet, schön unkompliziert.
Alle Tauchgänge sind geführt, im Prinzip. Am Hausriff waren wir aber
auch allein unterwegs. Obwohl das Hausriff schwimmend ganz leicht erreichbar
ist, gibt es einen Bootsservice hin und auch zurück zum Strand. Das Hausriff
ist so lang, dass man zwei bis drei Tauchgänge braucht, um es einmal über
die ganze Länge gesehen zu haben. Das Riffdach ist auch recht nett zum
Schnorcheln. Eine Hälfte ist Schutzgebiet, dort wird also nicht gefischt
und dort ist richtig viel Leben: eine sagenhafte Vielfalt an Korallen, Schwämme,
Seeschlangen, Barrakuda- und Makrelenschwärme, Makros - Nacktschnecken
in allen Farben, winzige bunte und durchsichtige Garnelen, Winzlinge auf Peitschenkorallen
- Fledermausfische, Muränen, Sandaale und alles was sonst noch in Bestimmungsbüchern
zu finden ist. Nur nach den Pygmyseahorses haben wir uns vergeblich die Augen
ausgeguckt. Wir wissen aber, dass sie da sind. An den entfernteren Riffen sah
man teilweise noch Halden von Korallengeröll mit wenig Leben, wohl Folgen
der Dynamitfischerei. Teilweise machten wir schöne Strömungstauchgänge
und sahen riesige Schwärme, außerdem waren da manchmal Schildkröten
und wir sahen unseren ersten Manta. Weitere Großfisch-Spezies ließen
sich jedoch nicht blicken. An einem Tag wurden wir sogar Zeuge eines ablaichenden
Riffes. Das Wasser wurde auf dem Riffdach von einem Meter auf den anderen plötzlich
total milchig, Sicht noch höchstens 5m - und bei genauerem Hinsehen entdeckte
ich, dass Röhrenwürmer, Seesterne und alle möglichen anderen
Riffbewohner fortwährend geringe Mengen einer milchigen Flüssigkeit
absonderten. Interessant! Nicht so gefallen hat uns Snake-Island. Das ist eigentlich
nur das Trümmerfeld eines völlig zersprengten Korallenriffs, welches
mal das Dach einer versunkenenen Insel war, dem illegale Schleppnetzfischerei
noch den Rest gegeben hat. Zwar war dort eine bemerkenswerte Dichte an Nacktschnecken,
jedoch nur einige Seeschlangen, aber die sah man eben auch an anderen Stellen.
So richtig verbissen wurde das mit dem Führen nicht gehandhabt, wir konnten
so tauchen, wie es uns gefiel auch mal etwas tiefer, wir hatten dann aber vorher
Bescheid gesagt. Nach dem Tauchen ging es immer recht hektisch wieder heimwärts.
Man hatte das Gerät noch gar nicht am Boden, da war das Boot schon wieder
in Fahrt und ich wäre so das ein oder andere Mal gern noch mal schnell
ins Wasser gesprungen. So musste es dann doch die komische WC-Kabine sein, bei
der ich bei kabbeliger See immer das Gefühl hatte, gleich samt Klo über
Bord zu gehen. Die typischen Auslegerboote mit denen man dort die Tauchspots
anfährt, sind recht flach und recht flott unterwegs, bei Seegang geht die
Gischt schon mal bis nach achtern über's Deck. So gerade aufgetaucht gleich
wieder im Fahrtwind sitzend und laufend mit einem Schwall Wasser übergossen,
da friert man dann selbst in den Tropen schon mal ein bisschen und ist froh,
wenn man nach einer guten Stunde wieder in der Sonne am Strand sitzen kann.
Wegen des Windes zu der Zeit konnten wir leider nicht nach Cabilao hochfahren.
Das wäre noch mein Wunsch gewesen. Generell wird diese Tour aber von den
Genesis-Divers gegen Aufpreis angeboten. Sie fand dann auch statt, leider an
unserem Abreisetag. Die Hammerhaie sollen zwar von dort verschwunden sein, aber
es soll trotzdem noch ein ganz einzigartiger Tauchspot sein, so hörten
wir.
Bohol, die nächste größere Insel mit Panglao über Brücken
verbunden, kann man mit Guide und Mietauto oder auch auf eigene Faust mit Moped
erkunden. Wir wählten die bequemere Variante.
Sehenswert sind die Chocolate-Hills, eine geologische Besonderheit, die alten
Mahagoniwälder, das Flusstal mit den so genannten Wasserfällen, die
eigentlich nur Kaskaden sind und die älteste Kirche auf Bohol. Sparen kann
man sich eigentlich den winzigen Tierpark mit der angeblich größten
Pyton der Welt. Die eingesperrten kleinsten Affen der Welt, die Tarsieraffen,
die wild auf Bohol vorkommen, taten mir irgendwie leid. Sie sind neben dem Anlegeplatz
für die Flussboot-Touren in einem begehbaren Gehege mit mehreren Baumstämmen
eingesperrt und werden ziemlich gestresst, weil man in diese Gehege hineingehen
kann und die Affen sogar anfassen könnte. Sie sind etwa so groß wie
eine kräftige Männerfaust und haben riesige Augen, weil sie eigentlich
nachtaktiv sind, sie wirkten irgendwie verstört. Wer möchte, kann
in der Inselhauptstadt prima shoppen. Es gibt dort eine riesige, moderne Shoppingmall
und die Preise sind mehr als günstig.
Alles in allem: Prima Urlaub; schönes Tauchen - große Artenvielfalt,
v. a. im Makrobereich; wunderschönes Land, unkomplizierte freundliche Menschen,
die meisten sprechen gut englisch; (noch) kein Massentourismus, macht neugierig
auf mehr.