Team & Tauchberichte

Das Team von TaucherTreff Greifswald:

Gründer vom TaucherTreff Greifswald und Chef Ausbildung, Ausrüstung, Technik:

International Aquanautic Club: Master Instructor 801582,
International Aquanautic Club/CMAS ** Tauchlehrer 801582,
SSI Advanced Open Water Instructor 12117,
Nitrox Instruktor, SSI Century Instructor,
International Aquanautic Club/CMAS SSI Handicap Instructor,
International Aquanautic Club/CMAS SSI KinderTauchAusbilder,
ca. 3000 Tauchgänge, davon ca. 1000 Tauchgänge in der Ostsee,
Auslandstauchaufenthalte: Dominikanische Republik, Kuba,
Indonesien - Bali 6x, Sulawesi 2x, Lombok, Türkei - Kas 11x,
Norwegen 3x, Ägypten - Safaga, Zabargad, Dahab 5x, Kroatien - Krk, Griechenland - Zakynthos,

Zweiter Chef vom TaucherTreff Greifswald:

International Aquanautic Club/CMAS SSI MasterDiver
CMAS *** Taucher, Rettungsschwimmer
ca. 270 Tauchgänge

Die Tauchertreff Greifswald - Tauchguides:

Für die Ozeanologie- und Ärchäologieseminare steht Karin:

Mit über 1000 geloggten Tauchgängen und als brevetierte CMAS*** Taucherin / I.A.C. Master Diver(in) / SSI Dive Guide eine sehr erfahrene und begehrte Tauchgangsbegleiterin.

Der Einzige (und artige) "Max":

International Aquanautic Club/CMAS Tauchlehrerassistent
SSI DiveCon
CMAS *** Taucher,
ca. 430 Tauchgänge

Max ist SSI-DiveCon und sehr guter Tauchgangsbegleiter. Einige kennen ihn auch aus vielen SommerTaucherCamps, wo er sichere Tauchgänge absolvierte.

Tauchberichte

Sulawesi - Tanjung Karang - das verlorene Paradies / März 2009 und 2010 >lesen<
Bali - die Insel der Götter Februar 2002 und Juni 2007 >lesen<
Kas / Türkei - Tauchen pur >lesen<
Bedouin Lodge Dahab - der Sinai und der Golf von Aqaba 2005 >lesen<
Bedouin Lodge Dahab - der Sinai und der Golf von Aqaba 2007 >lesen<
Philippinen - Bohol - Panglao Beach 2006 >lesen<
Kuba: Schatzinsel - Tauchen in Castro's Inselparadies >lesen<
Grottenwelt Zakhyntos - Eintauchen in Poseidons Reich >lesen<

Sulawesi - Tanjung Karang - unser verlorenes Paradies / März 2009 und 2010

Mit Wehmut denken wir an Tanjung Karang zurück, dem Ort dem wir uns von allen unseren Zielen wahrscheinlich emotional am meisten verbunden fühlten.
Tanjung Karang - das heißt übersetzt Koralleneck. Und genau das ist es auch, ein wunderschönes ausgedehntes Saumriff, das regelrecht um die Ecke am Ausgang der Bucht von Palu in Zentralsulawesi gelegen ist.
Das Tauchen dort ist als perfekt zu bezeichnen. 3 bis 4 Lufttauchgänge sind möglich und werden auf Wunsch geguidet. Auf Sonderwünsche wird eingegangen und jeder Tauchgang auch noch vom Festland gesichert.
Unter Wasser ist es einfach nur schön. Unmengen an verschiedenartigen Schnecken, Fischschwärme, Putzerstationen, Korallengärten, Sepienhochzeiten, Büffelkopfpapageienherden, jagende Makrelen, Ghostpipefish(e) - zwei Kontinentalplatten driften hier mit 7mm pro Jahr aufeinander und sorgen so für diese überraschende Artenvielfalt.
Die Guides, angefangen bei Nasrun, Gunavan, Basir, die helping hands Pak Unke, Dedi, I Gede und der umsichtige Kapitän Pak Hata machen einen top Job. Nicht zu vergessen GlobalBruno und Jörg. Alle zusammen waren der Garant für unvergessene Tauchgänge.
Im Umkreis von ca. 500 Kilometern gibt es sonst keine weiteren Tourismus-Einrichtungen. Das spürt man auch während des Aufenthaltes dort. Das Leben dort verläuft noch ganz ursprünglich. Die Menschen sind sehr freundlich, aufgeschlossen und auch ein bisschen neugierig auf die "Langnasen" und sie sind kurioserweise ganz begierig darauf, sich mit uns gemeinsam fotografieren zu lassen. Dort gibt es keine Strandhändler, keine sonstigen Dienstleistungsofferten.
Gleich zweimal in Folge waren wir im Prince-John-Ressort bei Alex und Gaby.
Es war so schön dort, dass wir uns, gemessen an unseren Bedürfnissen, nichts besseres vorstellen konnten. Aus heutiger Sicht war diese Entscheidung genau die Richtige, weil es leider in dieser Form keine Wiederholung geben wird.
Die jetzigen Betreiber, Alex und Gaby, wurden praktisch enteignet und von einem finanzkräftigen Investor, der meint, dass ausgerechnet nach Tanjung Karang ein Luxusressort gehört, verdrängt. Von einer fairen Vertragsauflösung seitens der indonesischen Eignerschaft kann hier keine Rede sein. Ab September werden mehr als zehn Jahre, Arbeit, investiertes Geld und viel Herzblut von Alex und Gaby im wahrsten Sinne plattgemacht.

 

Bali - die Insel der Götter Februar 2002 und Juni 2007

Nachdem wir in der Regenzeit 2002 Bali das erste Mal besuchten und restlos begeistert waren, zog es uns nun zum zweiten Mal dorthin, an einen anderen Platz allerdings.
Das gibt mir die Gelegenheit beides zu vergleichen.
Im Februar 2002 waren wir in Tulamben im Nordosten der Insel im Tauchterminal. Tulamben ist ein kleines ursprüngliches Dorf weitab von jedem Touristenrummel und da Regenzeit war, waren auch sonst überall nur wenige Touristen. Es gab zwar öfter mal Wolken, aber Regen nur selten und kurz, nur ein einziger Tag in zwei Wochen war total verregnet. Aber Tauchen geht ja immer, nur das Licht ist dann nicht so schön.
Tulamben hat ein wohl einmaliges Hausriff direkt vor dem Ressort, weil es gleich aus drei Highlights besteht - links das legendäre Wrack der 120 m langen "Liberty", das in ca. 30 m Entfernung vom Strand auf einer abfallenden schwarzen Sandfläche liegt, dem angrenzenden unmittelbar im Flachwasser beginnenden, sanft bis ca. 15 m abfallenden Korallengarten, der wiederum reicht fast bis zum dritten Spot rechterhand, dem sogenannten Dropoff, mehrere Lavafinger, die steil bis auf teilweise 60 Meter abfallen und dazwischen tiefe Buchten bilden. Wir erinnern uns an eine bis dahin nie gekannte Artenvielfalt in allen Teilen dieses genialen Spots. Seltenen und schwer zu entdeckenden Arten begegneten wir dort so oft und in einer solchen Dichte und Vielfalt, dass wir aufhörten uns z. B. Geistermuränen und Schaukelfische gegenseitig zu zeigen. Zu nennen wären hier noch eine Menge weiterer Critters, Krusten-, Stacheltiere, Schneckchen - das alles aufzuzählen würde wohl allein die Seite füllen und wir haben auch bei weitem nicht alle Namen herausgefunden. Aber nicht nur Makros versetzten uns in Erstaunen auch die größeren Tiere machen sich dort nicht rar: imposante Herden von Büffelkopfpapageien, große Makrelen- und Schapperschwärme, auch Tunas und selbst Schwarzspitzen-Riffhaie kamen bis in die Flachbereiche im Korallengarten. Last not least - das niedere Artenspektrum konnten natürlich locker mithalten, Korallen, Schwämme ... usw. Und die Basis dort war auch große Klasse. Wir dachten nun das wäre überall im Norden von Bali so - und wählten diesmal das Pondok Sari als "Basislager". Wir wollten im berühmten Menjangan-Nationalpark tauchen. Wir trafen im Pondok Sari einen Taucher, der gerade von Tulamben kam und schwärmte und bestätigte, dass es dort noch genauso wäre wie wir es damals kennen gelernt haben.
Nun zum Podok Sari und Tauchbasis Werner Lau 2007:
Das Pondok Sari ist das mit Abstand schönste Hotel das wir bisher kennen, das gilt nicht nur für die Äußerlichkeiten wie den wunderbaren Garten, das gemütliche Restaurant, den schönen Pool, den man erst auf den zweiten Blick als Pool ausmacht, weil er bei flüchtigem Hinschauen wie einer der vielen Lotusteiche in der Anlage aussieht, die Bungalows mit Ihren geschnitzten Möbeln, Polsterecke auf der versteckten Terrasse und den gartenartigen Freiluftbädern sondern auch für die unheimlich freundliche, relaxte und unaufdringliche Atmosphäre in der ganzen Anlage. Ein traumhafter Ort für Ruhe und Entspannung, Spa und Wohlfühlen der bis ins Detail liebevoll typisch balinesisch gestaltet ist. Dabei haben wir "nur" einen Standardbungalow bewohnt. Das absolute Highlight hier ist ja die Honeymoon-Suit. Sie war gerade unbewohnt, da konnten wir mal reinschauen. Dort möchte man wahrscheinlich gar nicht mehr ausziehen. Das Essen war sehr lecker, das Frühstück zwar gewöhnungsbedürftig aber sehr reichlich und es gibt eine breite Auswahl. Das Tauchen aber hat uns, nachdem wir ein zweites Tulamben erwartet haben, doch ein wenig enttäuscht.
Da ist zum einen die Tauchbasis die pünktlich um 17:00 die Pforten schließt. Obwohl alle Angestellten sehr hilfsbereit und freundlich waren, mutete es so ein wenig wie Dienst nach Vorschrift an, zumal der Basischef (Düde) meistens nur morgens zu sehen war. Tauchbasis und Taucher - das waren hier getrennte Sphären, die einen machen Ihren Job und die anderen haben Urlaub. Das ist uns bisher nirgendwo anders so verdeutlicht worden, andernorts mischten sich Taucher und Staff immer in fröhlichen Runden an der Basis, die andere Sphäre bilden die Nichttaucher. Nun, wir zeigten uns abends im Restaurant gegenseitig am Laptop die Fotoausbeute unserer Riff-Streifzüge. Schöne Fotomotive gab es ja: viele große Drachenköpfe, ab und an Steinfische, Schaukelfische, Muränen, dabei auch eine Riesenmuräne, Große Drücker, Doktorfische in vielen Varianten, Sepias und Oktopusse, Schildkröten, viel Kleinzeug wie Nacktschnecken in allen Farben, auch wunderlichen Dinge über deren Zuordnung wir noch immer rätseln, selten mal ein Hai schemenhaft am Rand der Sichtweite im Blau (unfotografierbar). Endlich haben wir auch mal Pygmyseehorses gesehen. Einer der Guides hat sie für uns gesucht, nun wissen wir auch, wie man sie überhaupt findet. Was wir jedoch ganz und gar vermissten, waren die großen Schwärme. Nur kleinere Schulen Füsiliere zogen mal vorbei, aber Makrelen, Barrakudas, Tunas oder Schnapper waren nur als Einzelexemplare oder höchstens als ganz kleine Gruppe zu sehen. Das Meer wirkte trotz des sehr munteren Treibens am Riff durch die standorttreuen Riffbewohner schon recht leergefischt, auch im Menjangan-Nationalpark. Dort hörten wir zuweilen auch die Detonationen der Dynamitfischerei vor dem benachbarten Java. Die Riffe rund um Menjangan sind sehr schön und artenreich, jedoch die Vielfalt von Tulamben erreichen sie nicht. Es gibt flach abfallende Korallengärten und beeindruckende Steilwände.
Die Zahl der Taucher, die pro Tag in das Schutzgebiet dürfen, ist limitiert und da es viele Tauchplätze rund um Menjangan gibt, trifft man nur selten auf ein zweites Boot am selben Platz. Eine Tauchfahrt nach Menjangan mit zwei TG/Tag kostet jeden Tag 5€ Eintritt zusätzlich zum Tauchpreis. Die Alternative dazu sind die Local Reefs, die zweimal am Tag angefahren werden, Anfahrtszeit 5 bis 20 min, auch sehr schön aber nicht spektakulär. Man kann dort auch alles treffen was man in Menjangan sieht, jedoch war die Sicht dort oft ziemlich beeinträchtigt. Dann gibt es noch die Strandtauchgänge am Projekt, ein Hausriff im eigentlichen Sinn gibt es dort nicht. Das Projekt sind skurril geformte Metallkäfige im recht flachen Wasser, die unter leichtem Gleichstrom stehen um die Korallenbesiedelung zu beschleunigen. Es sieht aus wie eine Mischung aus Kunstausstellung und Korallenriff, die Besiedlung ist auch schon recht fortgeschritten und viel buntes Kleinzeug ist da. Allerdings kostet so ein Strandtauchgang den vollen Preis (dabei braucht man doch nur die Flaschenfüllung). Deshalb haben wir es beim Schnorcheln an dieser Stelle belassen. Nachttauchgänge wären auch nur am Projekt möglich gewesen, obwohl das nächstgelegene Local Reef nur 5 Bootsminuten entfernt liegt. Auch das haben wir uns dann geschenkt. Schön war der 1/2-Tagesausflug zur Secret Bay. Zwischen dem Müll im Sand der flachen Lagune haben wir Critters und Creatures gesehen, die wir noch nie vorher sahen oder vielleicht im Riff auch übersehen haben, Blatt-Stirnflosser, Walkmanns oder Leierfische z. B. - schöne Fotomotive. Auf der Werner-Lau-Basis gab es auch eine grundsätzliche Limitierung der Tauchgänge auf 30 m und 60 min. Da wurde einem beim Briefing schon mal erklärt, dass Wrackreste auf 54 m liegen, obwohl man sie geschätzt zwischen 35m und 40m nahebei liegen sah. Was soll das? Wenigstens den "Führungszwang" hat Düde uns erlassen, wir durften also auch andersrum ums Riff. Unser Tauchtag war meistens um 14:00 schon zu Ende, da war das Boot aus Menjangan zurück. Rückkehr nach dem 2. TG an den Local Reefs war gegen 16:00. Danach war Ruhe auf der Basis. Wir haben nicht verstanden, warum keine 3. Ausfahrt angeboten wurde. Wenn wir da an Tulamben zurückdenken - dort war die Tauchbasis bis zum späten Abend besetzt und die albernen Limiterungen gab es dort auch nicht. Die Werner-Lau-Tauchbasis im Pondok Sari hielt jedenfalls nicht, was ihr guter Ruf versprach und was man für die relativ hohen Tauch-Preise eigentlich erwarten kann.
Vergleichend möchte ich es mal so zusammenfassen: Im Pondok Sari werden sich Gelegenheitstaucher wohlfühlen und solche, die mit nichttauchenden Partnern oder Familie reisen, für die ein schönes Ambiente und ein schöner Strand wichtig sind und die auch noch Zeit für die Familie bzw. andere Aktivitäten einplanen, da fallen die Tauch-Preise auch weniger ins Gewicht, außerdem natürlich Kandidaten für die Honeymoon-Suit, die brauchen eh nur den Nachmittags-TG. Aber allen, die richtig viel Tauchen und dabei viel sehen wollen, dabei keinen Sandstrand brauchen und mit einem einfacheren Ressort zufrieden sind würden wir Tulamben empfehlen. Wir werden sicher auch noch mal nach Tulamben reisen.
Zu guter Letzt noch einige Worte zum Land: Bali ist ein wunderschönes Land mit einer uralten beeindruckenden Kultur, die noch sehr lebendig ist und von den Balinesen täglich gelebt wird. Erstaunlich ist, dass sie sich gern dabei zusehen auch fotografieren lassen. Sie sind sehr friedfertige, offene, freundliche Menschen. Es gibt faszinierende Landschaften, von Reisterassen über Regenwälder und Vulkanseen bis zu den mehrere tausend Meter hohen Vulkankegeln mit vielen sehenswerten Tempeln überall. Die Natur ist üppig mit vielen bunten und duftenden Blütenpflanzen, es wachsen Kakao- und Muskatbäume und viele bei uns noch unbekannte köstliche Früchte. Es lohnt sich wirklich auch mal über Wasser das Land zu erkunden. Angebote dafür gibt es überall.

 

Kas / Türkei - Tauchen pur

Mavidiving unsere Lieblingstauchbasis in Kas

Warum Lieblingstauchbasis? Es gibt auch viele andere schöne Plätze auf der Welt, wo man angenehm und stressfrei tauchen kann - aber entweder sehr weit weg oder nicht so perfekt. Kas ist relativ gut erreichbar und taugt insofern auf jeden Fall auch mal für eine Woche Resturlaub. Aber wenn man erstmal da ist, möchte man immer länger bleiben, auf jeden Fall aber wiederkommen, weil dort eben alles stimmt. Meistens sind auch kurzfristig noch preiswerte Flüge nach Antalya oder Dalaman zu haben. Zwischen diesen beiden Flughäfen kann man wählen. Der Transfer dauert dann aus beiden Richtungen noch mal ca. 3 Stunden. Die ganz individuelle Abholung von dort wird auf Wunsch von der Basis organisiert. Antalya wird auch von Rostock aus angeflogen und da kann man immerhin kostenlos parken! Das Tauchen bei Mavidiving ist einfach Klasse. Die gesamte Crew ist auf Anhieb sympathisch und immer gut drauf. Mavidiving hat das neueste und nach unserer Meinung beste Tauchboot in Kas. Sicherheit hat Priorität, sowohl was die Ausstattung als auch die Organisation des Tauchbetriebes angeht, alles aber ohne jegliche Verbissenheit. Ganz besonders gefällt uns, dass man sich ab Urlaubsbeginn, um nichts mehr kümmern muss, man hat einfach nur Urlaub. Die Ausrüstung wird an Bord gebracht, bleibt die ganze Zeit dort, wird jeden Abend von der Crew mit Süßwasser gespült und nachts persönlich bewacht. (Aber Diebstahl, auch Taschendiebstahl, scheint in Kas ohnehin kein Thema zu sein, wir haben nie von solchen Dingen dort gehört.) Für volle Flaschen an Bord sorgt die Crew, also kein Geschleppe. Es gibt täglich zwei Ausfahrten und wer tauchen oder schnorcheln möchte ist dann halt an Bord, ohne irgendwelche Anmeldung, Eintragung usw. Ausnahme: Tagestouren, da wird vorher der Bedarf erfragt. Es gibt genügend Tauchplätze für zwei Urlaubswochen. Alle sind schön und immer wieder anders. Man begegnet vielen großen Zackis, Barrakudas, Bernsteinmakrelen, Trompetenfischen, den üblichen Schwarmfischen, ab und an auch einer Schildkröte, Muräne, Rochen, Drachenköpfen, Schneckchen u. a. Makros, alten Steckmuschelfeldern ... , außerdem schönen Felsformationen, Steilwänden, Canyons, kleinen Höhlen, Wracks verschiedener Größe und ganz besonders vielen antiken Amphoren auf dem Meeresboden. Unter Überhängen, in Canyons oder Grotten ist es zuweilen auch richtig bunt - unbedingt immer eine Lampe mitnehmen. Manchmal gibt's kräftige Strömung aber damit hat man in der Regel nur beim Abtauchen oder beim Aufstieg zu kämpfen. Ja und für das Dekobier steht ein Stammtisch im Schatten eines Olivenbaumes an der Basis. Und Kas - ein wirklich pittoreskes kleines Städtchen mit viel ursprünglichem Flair, vielen antiken Relikten aus der lykischen Ära und der eindrucksvollen Kulisse des Taurusgebirges ringsum. Man sollte auf keinen Fall Halb- oder gar Vollpension buchen. Man ist ohnehin jeden Abend unterwegs - es gibt dort für jeden Geschmack etwas: Disco, urige Pub's , Cocktailbars, kleine gemütliche Familienrestaurants wo man auf dem Hof oder im Garten unter alten Bäumen oder Weinranken sitzt und manchmal in die Töpfe statt in die Karte guckt - ganz billig, oder auch - etwas teurer - in Hafennähe mit traumhaftem Blick auf Kas, seinen Hafen und das Meer - super lecker ist es überall. Anschließend ein bisschen durch die Silbergasse bummeln mit den vielen kleinen Schmuck- und anderen Shops - shoppen ist angenehm in Kas, man wird in Ruhe gelassen beim Stöbern, und nicht mit den üblichen Sprüchen genervt . Amüsant ist es auch, zwischen einheimischen Familien samt Frauen und Kindern im Teegarten unter Palmen zu sitzen und auf dem großen Bildschirm die Fußballspiele der angesagten türkischen Mannschaften zu verfolgen - da ist Stimmung - und wenn ein Tor fällt, ist das überall in Kas zu hören, und Effes gibt's dort auch. Kas blieb bisher von den großen Reiseveranstaltern verschont, weil es dort nur kleinere Hotels und keinen Strand gibt. Gebadet wird von Sonnenterassen aus, die in den Fels gehauen sind. Dort stehen Liegen und Schirme, es gibt Drinks und eine Süßwasserdusche. Entlang der Felswände, welche die Bucht einrahmen, kann man wunderbar schnorcheln. Auch in der näheren Umgebung gibt es ganz viel Sehenswertes, nur einige Beispiele: die Ruinen von Xanthos, der ältesten Republik der Welt, die kunstvollen Felsengräber im antiken Myra, das vor 2000 Jahren im Meer versunkene Kekova, die Schlucht von Sakklikent - ein riesiger feuchter Spaß - man wandert im flachen Flußbett der Quelle entgegen in eine immer enger und dunkler werdende Felsspalte hinein, eine Lampe braucht man aber nicht. Kurzum - Kas ist noch immer ein "Geheimtip", auch für (Noch-)Nicht-Taucher!

 

 

Die Bedouin Lodge in Dahab - der Sinai und der Golf von Aqaba

Tauchen im Gebiet des Sinai - das verbindet man gemeinhin mit Sharm el Sheik, mit Massentourismus und Rudeltauchen. Aber es geht auch anders.
Eine Autostunde nördlich von Sharm el Sheik liegt das recht überschaubare Städtchen Dahab. Natürlich ist auch Dahab eine Taucher-Hochburg, nicht zuletzt wegen des in der Nähe befindlichen legendären Blue Hole. Die größeren Ressorts liegen jedoch alle recht weit außerhalb der Stadt, getrennt durch trockene Wüstenareale und Checkpoints des Militärs, so dass man in Dahab selbst noch nicht unbedingt von Massentourismus sprechen kann. In Dahab selbst gibt es die eher kleineren Hotels und deren Gäste sorgen am Abend durchaus für buntes Treiben in der kleinen Shoppingmeile und den zahllosen kleinen Restaurants direkt am Strand oder der Innenstadt. Aber an den Tauchplätzen treffen sich dann alle. Am Blue Hole kommen dann auch noch die Tagesausflügler aus Sharm el Sheik dazu. Da ist man dann wirklich froh, wenn man wenigstens unter Wasser in einer kleinen Gruppe unterwegs ist. Wir hatten uns für unsere Sinai-Reise die Bedouin Lodge mitten in Dahab, direkt an der Strandpromenade gelegen ausgesucht. Dieses von außen nur schwer auszumachende kleine Hotel gehört einer Beduinenfamilie, deren Kinder noch alle in der Wüste geboren und zum Teil dort aufgewachsen sind. Und genau das macht seine Authentizität aus. Man wird dort wirklich herzlich willkommen geheißen und genießt arabische Gastfreundschaft pur. Wer sich darauf einlässt, erfährt viel aus dem Leben dieser Familie und der Verwandten, die noch in den Wadis leben. Das Bedouin Lodge ist ein echtes Taucherhotel mit einfachen Zimmern, ohne überflüssigen Schnickschnack aber mit ganz viel gemütlicher Atmosphäre im Herzstück - dem Restaurant. Das müssen wir ganz besonders loben - es ist so ein gemütliches arabisches Ambiente, wenn am Abend bei Kerzenlicht die Sishas leise gluckern, während man auf Polstern am Boden an niedrigen Tischchen sitzend das exorbitant gut schmeckende und außerdem noch ganz liebevoll angerichtete Essen genießt, dass man eigentlich gar keine Lust hat, die zahllosen anderen Restaurants zu testen. Und das für ganz kleines Geld, obwohl sich schier die Tische unter der Fülle der Speisen biegen. Die im Hotel befindliche Tauchbasis ist sehr engagiert, die Guides sind allesamt erfahrene, ortskundige Tauchlehrer und sprechen englisch und zum Teil recht gut deutsch. Getaucht wird in kleinen Gruppen, wir waren max. 4 meistens nur 3 Taucher immer mit Guide. Die Tauchplätze werden mit Jeeps angefahren und dann geht es vom Strand aus direkt ans Riff. Dort gibt es (fast) alles was das Taucherherz begehrt und was man im Roten Meer so erwartet, nur Großfisch macht sich wohl auf Grund der vielen Besucher recht rar, für uns kein Grund zu wirklicher Betrübnis. Die Riffe des Roten Meeres sind einfach immer wieder faszinierend! Die Guides halten sich nach unserer Erfahrung mit Reglementierungen weitgehend zurück, wenn sie erkennen, dass es mit Tarierung und eigenverantwortlichem Tauchen klappt. Unsere einzige Reglementierung war der Luftvorrat. Wann es morgens losgeht und wohin kann man selbst bestimmen. Einschränkungen kann es manchmal lediglich wegen des Windes geben. Hausriff-Tauchen direkt vor dem Hotel ist zu jeder Tageszeit ohne Guide möglich und auch unbedingt zu empfehlen. Das Hausriff ist wunderschön und man kann glatt einige Tage allein dafür verwenden, es nach allen Seiten hin zu erkunden. Es ist nur schade, dass es keine Stege für Ein- und Ausstieg gibt. So muss man direkt übers Riffdach wackeln/schwimmen. Der Rückweg zum Ufer erfordert schon einiges Geschick besonders bei niedrigem Wasserstand, dann gehen sicher auch bei größter Vorsicht immer wieder mal einige Korallen zu Bruch. Ein absolutes Highlight ist eine Kamel-Tauchsafari. Dabei besucht man Plätze die für Jeeps unerreichbar sind und wo man die Chance hat, auch mal einen Tauchtag allein zu verbringen. Die Besitzer der Kamele die für diese Touren bereits am Vorabend mit Ihren Tieren aus den Bergen zum Treffpunkt kommen, wo es dann für die Jeeps nicht mehr weitergeht (abenteuerlich!), kochen dann auf kleinem Holzfeuerchen ein leckeres Essen und Tee und man fühlt sich einfach wunderbar. Es kann auch passieren, dass man dort Einheimische aus den Wadis trifft, die selbst gern mal einige Tage unter einem einfachen Schattendach am Meer verbringen. Es sind tief religiöse Menschen, sie haben sich auch da draußen aus Steinen und Schneckengehäusen Gebetsplätze eingerichtet. Deshalb sollte man ihnen mit Respekt begegnen und nicht unbedingt im knappen Bikini vor Ihrer Nase herumtanzen. Dann wird man durchaus von Ihnen zum Tee eingeladen und es werden Geschichten erzählt, die der Guide übersetzt.
Ein weiteres Highlight ist eine Tour zum legendären Wrack der "Thistlegorm". Diese Tour wird auf Wunsch auch vom Bedouin Lodge aus organisiert. Wenn auch dieser Tour der Ruf vorauseilt, dass dort die Tauchboote immer im Dutzend liegen - es ist wohl doch nicht immer so - wir waren mit unserem Boot und 10 Tauchern an Bord bei allen drei Tauchgängen (2x Thistlegorm, 1x Ras Mohammed) ganz allein. Das Wrack ist erstaunlich wenig bewachsen aber durchaus sehenswert und Ras Mohammed im Nationalpark ist auch Klasse. Der Sinai ist auch landschaftlich sehr eindrucksvoll. Die Farben und vom Wind geformten Gestalten der Sandsteinformationen in der Wüste sollte man an einem tauchfreien Tag unbedingt mal auf sich wirken lassen. Dazu kann man vor Ort Touren für jeden Geschmack buchen - unbedingt mal machen, auch wenn man auf der Fahrt durch die Wüste das Innerste gehörig durchgeschüttelt bekommt - die Wüste ist einfach phantastisch! Und zu guter Letzt - im Sinai steht der Djebel Musa, der Berg Mose. Wenn man Ihn besteigen möchte, muss man mittelmäßige Kondition, einen warmen Pullover und eine Taschenlampe mitbringen sowie eine Nacht auf Schlaf und am Vortag auf's Tauchen verzichten. Dafür bekommt man dann einen schönen Sonnenaufgang auf dem Gipfel unseres heiligsten Berges und das ist schon recht kultig im Beisein hunderter (oder tausender?) anderer Menschen aus allen Teilen der Welt. Am Fuße des Berges kann man sich am Morgen nach dem Abstieg noch das Katharinen-Kloster, eines der ältesten christlichen Klöster der Welt ansehen, im Innenhof wächst ein riesiger offensichtlich uralter Dornbusch, es soll der brennende Dornbusch aus der biblischen Überlieferung sein. Für diesen Anblick muss man sich dann aber wirklich anstellen und auf die Füße treten lassen. Wenn man Ausflüge dieser Art plant, muss man sich am Flughafen die kostenpflichtigen Visummarken kaufen, vor Ort kann man das nicht mehr nachholen! Wenn man allerdings nur in der Umgebung von Dahab tauchen will und sonst nichts - dafür reicht der Stempel "Sinai only" im Pass - den gibt's am Flughafen kostenlos. Alles in allem - wunderschöne Riffe, easy Diving, relaxte Atmosphäre in einer spannenden, geschichtsträchtigen Umgebung.

 

 

Dahab 2007 - ein sehnsüchtiger Blick zurück

Das Wetter am 12. Februar 2007 (Schneeregen und Temperaturen um null Grad) konnte nur besser werden, als sich Roland, Wolfgang und Ralf in aller Frühe via Hamburg auf den Weg nach Dahab machten. Nach Flug und Transfer in die Beduinenstadt am Golf von Aqaba breitete sich nach der herzlichen Begrüßung im Bedouin Lodge bei blauem Himmel und Sonnenschein sofort Urlaubsstimmung aus.
Der allbekannte Spruch "Wir sind hier nicht im Urlaub, sondern zum Tauchen!" wurde gleich am nächsten Tag in die Tat umgesetzt: Nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten (zu wenig Blei und zuviel Auftrieb, das Salzwasser und die Alu-Pullen forderten Tribut) ging es dann am Hausriff in eine Traumwelt voller bunter Korallen und Fische, die die beiden Dahab-Neulinge Wolfgang und Ralf sofort begeisterten. Fast an jedem Tag wurden drei Tauchgänge durchgeführt, das 22°C warme Wasser war einfach zu verlockend. Am Hausriff wurde es dank der unterschiedlichen Farben, Lichtverhältnisse und Fische je nach Tageszeit nie langweilig.
Dennoch wurden auch andere Tauchplätze in Dahab und der näheren Umgebung aufgesucht: Mashraba im Zentrum Dahabs konnte durch einen schweißtreibenden Schubkarrentransport des Equipments über mehr als einen Kilometer noch zu Fuß erreicht werden - überraschend war dort für alle auf dem Schuttkegel aus Korallensand eine Seegraswiese, die ein wenig an die Tromper Wiek erinnerte, wenn da nicht ein Oktopus-Pärchen und ein Feuerfisch ihr Unwesen getrieben hätten… Der Tauchspot Lighthouse wurde dann quasi undercover schnorchelnderweise angesteuert - den eigentlich notwendigen Guide wollten wir uns dann doch ersparen.
Der Abstecher zum Blue Hole wer dann ein wirklicher Höhepunkt - traumhaftes Tauchen von den "Bells" hinaus in die blaue Unendlichkeit und ein wunderschönes Riff. Hier allerdings zeigte sich, dass das Rote Meer eine Top-Tauch-Destination ist: Mehrere Tauchgruppen wollten zugleich ins Wasser, so dass "Schlange-Stehen" angesagt war.
Fast wie nebenbei wurde auch noch ein wenig Ausbildung gemacht: Während Wolfgang sich noch einmal mit den Themen Navigation und Nachttauchen auseinandersetzte und seine Wasserlage dank des intensiven Tauchens optimieren konnte, begeisterte Ralf sich (theoretisch) für das Thema Nitrox und hatte als angehender zertifizierter "UW-Fotograf" auf fast allen Tauchgängen die Unterwasser-Kamera mit dabei. Ein weiterer (Ausbildungs-)Höhepunkt war der Nachttauchgang, der dank der guten Vorbereitung und Durchführung lehrreich wie schön zugleich war - wenn nicht die meisten Fische in irgendwelchen Korallenlöchern geschlafen hätten.
Dahab befindet sich mitten im Übergang von der verschlafenen Beduinensiedlung zu einer internationalen Tauch-Destination: Auf Kamelen reitende Wüstensöhne neben lärmenden Tauchern sind auf der Strandpromenade eine seltsame Kombination, aber zum Glück noch vorhanden - woanders am Roten Meer kann man das wahrscheinlich nicht mehr sehen. Das Stimmengewirr der Taucher ist vielsprachig, jedoch mit einem deutlichen Trend: Russisch..
Neben den tollen Unterwassererlebnissen wird uns vor allem eines in Erinnerung bleiben: die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Leute vom Bedouin Lodge, die Wolfgang und uns so manche mühsame "Wasserung" erleichterten und Wolfgang auch einen Kamelritt ermöglichte. Es ist die ehrliche und unaufdringliche Herzlichkeit, die die "BeduinLodger" so angenehm von der eingeübten und unverbindlichen Freundlichkeit des Personals großer Hotels unterscheidet. Das Bedouin Lodge war jedenfalls eine gute Wahl.
Die Woche verging wie im Fluge, so dass nach der obligatorischen 24stündigen Tauchpause (dafür entschieden wir uns angesichts des doch relativ intensiv betriebenen Tauchens) bald wieder Abschiednehmen angesagt war. Sicher nicht für immer: Der nächste Tauchurlaub in Dahab nimmt im Hinterkopf schon wieder Gestalt an.

 

 

Kuba: Schatzinsel - Tauchen in Castros Inselparadies

Berichte über die Schatzinsel als uriges Taucherziel mit Abenteuerfaktor haben uns neugierig gemacht, da mussten wir mal hin. Das ist nun zwar schon gut drei Jahre her, trotzdem wollen wir hier unsere Eindrücke schildern, in Kuba mahlen die Mühlen langsam, Wesentliches hat sich wohl kaum geändert. Um es gleich vorwegzunehmen - Paradies bezieht sich hier auf üppig grüne Natur mit Bilderbuchstränden, kitschigen Sonnenuntergängen und sonstigen Postkartenklischees.Auch das riesige Canarreos-Riff ist wunderschön und unbedingt sehenswert, aber man muss eine Menge in Kauf nehmen, um es zu sehen. Aber lest selbst:
Hin kommt man relativ gut mit der KLM via Amsterdam - Havanna und von dort weiter mit einem Inlandsflug auf die Schatzinsel mit einer uralten russischen Antonov mit handgeschriebenem Ticket und freier Platzwahl - irgendwie urig. Die Insel der Jugend, wie die Übersetzung des heutigen offiziellen Namens lautet, war früher mal ein Ausbildungszentrum für Jugendliche aus befreundeten sozialistischen Staaten. Heute sind all diese Ausbildungszentren verlassen und verfallen allmählich. Das Bild ist im Wesentlichen geprägt von Plantagen, teilweise sind auch sie verlassen, und wenigen ganz kleinen Orten mit wirklich ärmlichen, trotzdem oft bunten kleinen Hütten. Die Straßen sind teilweise sehr kaputt, es sind nur wenige Autos unterwegs und die sind genauso alt und kaputt. Das "El Colony" ist das einzige Hotel auf der Insel und auch das ist alt und kaputt, eigentlich unbewohnbar. Es stammt aus der Zeit vor der Revolution und es heißt, dass seitdem nicht wieder renoviert und wohl nur notdürftig repariert wurde. Neben dem alten Hotelgebäude wurden jedoch doppelstöckige Bungalows neu gebaut und die sind geradezu luxuriös: sehr groß mit großem geteiltem Marmor-Bad, begehbarem Kleiderschrank, komplett gläserner Vorderfront und Terasse bzw. Balkon zum Strand, wirklich schön. Der Strand ist meistens tagsüber ganz einsam, weil fast alle, die dort hinkommen zum Tauchen kommen. Das Essen gibt's a la carte im Speisesaal im alten Bau. Aber die Karte ist sehr übersichtlich. Die Kellner bemühen sich zwar sehr, aber den Mangel und das schäbige Ambiente können sie dadurch auch nicht ausgleichen. Sicher, man fährt nicht zum Schlemmen nach Kuba, aber Tauchen macht hungrig und da darf's auch mal lecker sein, für uns gehört auch das zum Urlaub. Es war für uns nicht nachvollziehbar, warum die wenigen verfügbaren frischen Zutaten derart einfallslos verarbeitet wurden - Mangel? Desinteresse? Wohl auch fehlende Konkurrenz. Es gab nur Huhn oder Schwein, gegart mit ein wenig Salz, Reis dazu - fertig. Zwiebeln, andere Zutaten oder gar Gewürze scheinen nicht zur kubanischen Küche zu gehören. Abwechslung gab es lediglich durch Thunfisch in Öl oder Muscheln in Tomatensauce jeweils aus der Dose, erwärmt, Reis dazu, fertig. Das "Salatbufett" verdiente diesen Namen gar nicht. Mittags wurde jeden Tag frisch auf dem Ranchon gekocht, aber auch hier kaum Abwechslung und alles eher fade. Doch nun zum Eigentlichen, dem Tauchen:
Im Hotel werden vorab alle möglichen Daten aufgenommen zum Ausbildungsstand, Taucherfahrung, Tauchtauglichkeit usw. Diese Daten scheinen dann aber bei den Guides niemals anzukommen. Niemand wurde auf dem Boot nach seinem Namen gefragt. Vom Hotel zur Basis im Hafen gibt es einen kurzen Bustransfer. Dort gibt es dann einen Raum, wo mitgebrachtes Equipment über Nacht eingeschlossen werden kann, sowie Spülbecken am Kay. Allerdings gibt es keine Kisten, wie das auf anderen Basen üblich ist, so dass man täglich sein ganzes Gerödel als Einzelteilesammlung unter den Arm geklemmt aufs Boot schleppen muss, dort hat dann jeder sein Häufchen irgendwo liegen und man hat Stress alles beieinander zu behalten, wenn am Tauchplatz das Gewimmel losgeht, denn das Boot wird rappelvoll geladen. Ein 2. Boot hatten wir in 2 Wochen nur einmal dabei. Die Fahrt zum Tauchplatz wird dann für all diejenigen, die auf dem Oberdeck keinen Platz mehr finden, getrübt durch die schwarzen Abgase aus den stark qualmenden uralten Dieselmotoren welche durch den Fahrtwind permanent aufs Deck gezogen werden. Am Tauchplatz werden dann die anwesenden Taucher nach dem Zufallsprinzip den Guides zugeordnet, ca. 10 pro Guide und dann - hinein! Briefing - Fehlanzeige! Kommunikation war nur auf spanisch möglich. Um die des Spanischen unkundigen Gäste bemühte sich niemand, und das war eigentlich die Mehrheit. Es gab nicht mal den Versuch, wenigstens eine Tiefenangabe in englisch zu machen. Wir merkten aber bald, es ging bei jedem Tauchgang in Tiefen von 40+, in der Regel war man zeitweise auch in Höhlen, Grotten und Kaminen unterwegs. Das war für Leute, die damit keine Erfahrung haben und die unvorbereitet zu solchen Tauchgängen mitgenommen werden, durchaus problematisch. Es kam zu fast panischen Reaktionen, die ganze Gruppe wurde aufgemischt, wegen Tarierproblemen Sediment in den Grotten aufgewühlt und an Engstellen wurde es geradezu gefährlich. Wir empfanden es als ungeheuer störend, dass sich keiner der Guides darum scherte und Taucher mit so unzureichenden Fertigkeiten immer wieder mitgenommen wurden, das tat dem entspannten Tauchen doch einigen Abbruch. Aber wenn man davon absieht, die Tauchplätze sind schon toll. Es war einfach großartig, sich auf dem Riffdach in eine dunkle Spalte sinken zu lassen und dann bei etwa 40 m an einem Dropoff ins endlose Blau hinauszusegeln, bzw. umgekehrt auf dem Riffdach wieder ans Licht zu kommen, um dort entspannt auszutauchen. Die Dropoffs sind dort wirklich welche, sie verlieren sich nach unten im Dunkelblau. Die Wände sind wunderschön bewachsen, Gorgonien, schwarze Korallen, bunte auch, Schwämme in allen Größen und Farben und natürlich die übliche Riffbewohner, davon allerdings eher wenig, wenn man dabei in Rechnung stellt, dass dieses Gebiet seit Jahrzehnten bereits marines Schutzgebiet ist, Großfisch eher auch nicht, wir sahen einen Ammenhai, jedoch viele Tarpoone und die sind auch schon recht groß. Auf dem Riffdach geht es bunt und lebhaft zu. Ab und an zieht auch mal ein Schwarm durch, Strömung kaum bis gar nicht. Es wurden jedoch nicht alle Plätze die auf der Karte eingezeichnet waren angefahren. Da nur spanisch kommuniziert wurde, konnten wir nur vermuten: etwas längere Anfahrten nur gegen Extra-Bares. Als wir auf der Schatzinsel waren, gab es noch den Ranchon, eine Art sehr lange Seebrücke mitten im Marinepark, unserem Tauchgebiet. Damals wurde dort täglich das Mittagessen gekocht und zwischen den Tauchgängen dort eingenommen und man konnte die Mittagspause an einem einsamen Traumstrand verbringen, an dem lediglich ca. 2000 Strandliegen auf die Gäste von Kreuzfahrtschiffen warteten, die dort alle zwei Wochen mal ankern sollten. Wir haben das Spektakel aber nie erlebt. Der Steg zum Ranchon war damals schon von einem Wirbelsturm geteilt worden und zwischen zeitlich soll auch der Ranchon dahin sein. Schade! Vielleicht wird es ja doch irgendwann repariert. War wirklich idyllisch dort. Nach Rückkehr ins Hotel am Nachmittag war immer Happy Hour an der Poolbar. Gegen ein kleines Trinkgeld + Kugelschreiber wurde die Barrechnung - sagen wir mal - immer unschärfer und der Rumanteil im Mochito immer großzügiger. Während dabei die Sonne vor unseren Augen im Meer versank, erschienen am Palmenstrand um diese Zeit schlagartig die Sandflies in Massen und setzten jedem schlimm zu, der sich zu Hause nicht mit Zanzarin eingedeckt hatte, Autan hilft überhaupt nicht. Es gab noch eine schwimmende Beachbar in der Bucht mit einem Steg übers Wasser, leider auch die kaputt und außer Betrieb und der Steg wurde abends nur beleuchtet wenn jemand den Wunsch hatte, dorthin zu wandern. Schade! Abends ist nichts mehr los dort, außer gelegentlichen spontanen Offerten zu Salsa-Unterricht zu den Klängen aus den Boxen an der Poolbar. Sehenswürdigkeiten gibt es auf der Insel nur wenige. Sehenswert ist das Schutzgebiet mit der Höhle, in der noch Deckenmalereien der Ureinwohner erhalten sind mit dem dortigen Strand. Dort darf man nur mit Guides und extra Genehmigung hinein. Ist aber kein Problem, es geht hier nur um Bares. Auf eigene Faust mit Mietwagen kann man eine Art botanischen Garten und die Krokodilfarm erkunden. Dort wird allerdings auch wieder nur spanisch gesprochen. Auf dem Rückweg nach Deutschland hatten wir 12 Stunden Zeit, um uns Havanna anzusehen. Diese Stadt hat einen morbiden Charme. Die wunderschönen, aber sehr kaputten alten Häuser, die uralten amerikanischen Autos zusammen mit den fröhlichen Menschen - diese Mischung ergibt das legendäre kubanische Flair. Wir haben es genossen, auch wenn man angesichts des allgegenwärtigen Zerfalls manchmal ziemlich fassungslos ist. Man kann nur hoffen, dass der Welterbe-Status und die damit verbundenen Unesco-Mittel helfen, möglichst viel von dieser schönen Stadt zu retten.
Unser Fazit: Wir haben es einmal gesehen, war interessant aber nur bedingt entspannend, einmal ist genug.

 

 

Grottenwelt Zakynthos - Eintauchen in Poseidons Reich

Gerne denken wir an unseren Urlaub im Sommer 2004 auf Zakynthos zurück.
Diese griechische Insel schien uns, obwohl wir in der Hauptsaison dort waren, noch nicht so vom Massentourismus in Beschlag genommen, vielleicht weil es dort nicht so viele klassische antike Hinterlassenschaften zu bestaunen gibt. Wir waren in dem kleinen Ort Limni Keriou.
Dort fließen das ursprüngliche dörfliche Leben und der beschauliche Tourismus auf angenehme Art ineinander. Die Menschen dort sind offen und immer freundlich und sie singen gern. Halligalli, Nightlife und Shopping Malls gibt es dort nicht, dafür jedoch viele kleine nette Tavernen von denen jede ein anderes Tzaziki zubereitet, und ansonsten viel Ruhe. Wem der Sinn zwischendurch doch mal nach etwas mehr Trubel steht, kann sich per Taxi ins ca. 10 km entfernte Laganas bringen lassen. Dort steppt der Bär, haben wir aber nicht getestet. Durch die exponierte Lage der Insel im Ionischen Meer ist das Klima dort auch im Sommer angenehm. Es wird nicht allzu heiß. Auf der Insel gibt es recht viel Wasser, deshalb ist sie meistenteils recht grün, es gibt Zitrusplantagen und Olivenhaine mit uralten Bäumen. Das Zakynthische Olivenöl soll zu den besten der Welt zählen. Auf den felsigen Berghängen wachsen Teppiche von wilden Kräutern, ganze Regionen duften danach. Auch wenn es wenig antike Relikte gibt, so hatte die Insel sehr wohl eine interessante, wechselvolle Geschichte und es gibt vieles was man bei einem Inseltrip per Mietauto erkunden kann, z. B. alte Klöster und prächtige orthodoxe Kirchen mit dem typischen freistehenden Glocketurm, die venezianisch geprägte Architektur von Zakynthos Stadt, aber auch immer wieder wunderbare Ausblicke auf einsame Strandbuchten, beispielsweise die mit dem legendären "Piratenwrack", Gebirgslandschaften und nicht versäumen sollte man einen Sonnenuntergang am Leuchtturm in Keri. All das sollte man an einem tauchfreien Tag auch mal tun, denn die Insel ist wirklich wunderschön.
Aber nun zum Tauchen: Zakynthos ist ein Eldorado für Höhlen- und Grottenfans, aber alles auf leicht zu absolvierendem Level, man findet auch selbständig und ohne Reel wieder aus den Höhlen heraus. Die Felslandschaften mit den Steilwänden, Überhängen, Canyons, Riesenfelsbrocken, hohen und niedrigen, kurzen und langen Höhlen unter Wasser sind einfach grandios bei meistens ausgesprochen guten Sichtweiten. Es gibt dort Schwefelquellen unter Wasser. Da strömt eiskaltes klares Wasser aus einem dunklen Loch, im wärmeren Salzwasser flocken die Schwefelsalze dann aus und bilden weiße Niederschläge, außerdem "schwitzt" der Fels dort seltsame transparente, gallertarttige Kugeln aus - bizarr.
Tierwelt ist auch vertreten, größere Zackenbarsche und Barrakudaschwärme sind gar nicht so selten, aber man findet auch Bärenkrebse, Hummer, große Einsiedlerkrebse, eine Garnelenhöhle mit einem "Vorhang" von tausenden Garnelen vor der Wand, Octopusse, Schnecken. Am Strand von Maratonissi, einem kleinen geschützten Eiland unmittelbar vor Limni Keriou, legen Kairettschildkröten alljährlich Ihre Eier ab. Leider haben wir dort trotzdem nie eine zu Gesicht bekommen. Macht aber auch nichts, ist eben das Meer und kein Zoo.
Getaucht sind wir mit Nero Sports Diving. Ist zwar einige Schritte weiter vom kleinen Hafen entfernt, als die direkt am Strand gelegene Basis, aber dafür war unser Boot nie so beladen wie das andere. Der Ablauf ist in etwa so wie auf vielen Basen dieser Welt. Man findet sich ca. 20 min vor Abfahrt auf der Basis ein checkt sein Equipment sowie Flasche und stellt alles zum verladen vor die Basis bzw. lädt es gleich in den Bulli, es folgen ca. 5 min Fußweg zum Boot, dort wird dann durch Gäste und Crew alles aufs Boot befördert und los geht's. Die Anfahrt dauert höchstens 30 min, inzwischen kann gerödelt werden. Briefings sind kurz und präzise, so dass man auch wirklich zurück findet. Wer möchte kann sich führen lassen. In Griechenland gibt es ein gesetzliches Tiefenlimit für Sporttaucher, ich meine es lag bei 40 m.
Manchmal wird die Einhaltung auch durch die Behörden überprüft, also sollte man sich als Gast daran halten, sonst steht die Konzession der Basis auf dem Spiel. Die Neros machen ohnehin eine Menge möglich und als Gast spürt man wenig von den vielen Reglementierungen denen das Tauchen in Griechenland unterliegt. Beispielsweise ist Nachttauchen eigentlich ganz und gar verboten. Die Neros machen einfach eine kleine abendliche Inselrundfahrt mit dem Bulli und dann geht's bei Sonnenuntergang woanders ins Wasser, anschließend kreist eine Flasche Ouzo. Hat uns auch super gefallen, viele Octopusse und große Anemonen-Einsiedler unterwegs.
Nett sind auch die Appartments, die man über Nero buchen kann, sie werden von total lieben griechischen Familien vermietet. Wir haben zwischendurch immer mal wieder etwas frisches Obst oder Gemüse oder auch selbst gemachten Wein auf dem Tisch vorgefunden. Es gibt eine komplett ausgestattete Küche, so dass man sich bei Bedarf auch selbst versorgen kann. Frühstück bietet aber auch die Taverne an der Basis an. Bäcker, Supermarkt ist alles in der Nähe zu finden. Die Preise sind allerdings recht gepfeffert. Lotte von den Neros fährt jedoch ab und an zum Einkaufen in eine Nachbarstadt und nimmt auch interessierte Taucher mit. Im dortigen Lidl-Markt kann man sich dann wesentlich preiswerter mit Vorräten eindecken. Ein ganz netter Gratis-Servis. Einmal pro Woche wird in der Taverne an der Basis eine Ziege gegrillt. Dann steigt eine stimmungsvolle Party mit allen Tauchern der Basis. Ziege schmeckt fantastisch! Auch Familien mit Kindern werden sich dort wohl fühlen, Lotte bietet auch Kinderbetreuung an, und der schmale Strand in Limni Keriou liegt recht geschützt vor Wind und Wellen und fällt nur sehr flach ab.
Dieses Ziel und auch diese Basis können wir auf jeden Fall all denen empfehlen, die ein schönes Mittelmeer-Tauchgebiet in einer ruhigen, ursprünglichen Umgebung für individuellen Urlaub suchen.

 

 

Philippinen - Bohol - Panglao Beach 2006

Im April/Mai 2006 waren wir auf den Philippinen. Da das Angebot riesig ist und das Gebiet der Philippinen ca. 7000 Inseln umfasst, haben wir nicht allzu lange recherchiert, um nun das wirklich beste Tauchgebiet herauszufinden. Wir haben das Angebot von Harry (Clownfish-Travel) angenommen waren einfach 2 Wochen am selben Ort und haben die Spots rund um Panglao und das schöne Hausriff am Panglao Beach erkundet und haben es nicht bereut. Harrys Organisation und der direkte Kontakt das war alles prima. Der weiße Palmenstrand dort ist wirklich wunderschön. Die kleinen Hotels und Bungalowsiedlungen direkt am Strand sind von den Palmen beschattet und hinter Büschen versteckt, so dass sie von der Wasserseite kaum sichtbar sind und alles sehr ursprünglich und wahrhaft paradiesisch anmutet. Auch die Einheimischen lieben diesen Strand und finden sich abends dort oft mit der ganzen Familie zum Baden oder zu Familienfeiern ein. Es gibt einige Muschel- und Perlenverkäuferinnen und Angebote zu Massagen und Pediküre für wenig Geld, alles aber recht unaufdringlich und entspannt. Der Service im Bungalow war perfekt und sehr nett, jeden Abend kam z. B. jemand, um das Moskitonetz zu richten und jeden Abend wurde eine brennende Mückenspirale auf die Terrasse vor dem Bungalow gestellt. Die wenigen Mücken dort waren jedoch keine Plage. Das hatten wir anderswo schon wesentlich schlimmer ohne diesen netten Service (s. Kuba). Das Urlaubsfeeling dort wird abgerundet durch die vielen kleinen Strandrestaurants mit ihren wirklich leckeren kulinarischen Offerten für ganz kleines Geld. Abends nach Sonnenuntergang werden die Tische zum Teil vor die Restaurants einfach in den Strandsand gestellt und man sitzt barfuß unter dem Sternenhimmel bei Kerzenlicht und Fackelbeleutung. Man kann dort zwei Wochen lang beinahe jeden Tag woanders und etwas anderes essen. Die Palette ist breit, die philippinische Küche hatte offensichtlich viele Einflüsse. Es gibt indische Currys, chinesisch Süß-saures, Nudeln, Pizza und natürlich die typischen Adobo-Gerichte mit leckerer Sojasause, man findet aber auch Steak und Schnitzel und natürlich werden frischer Fisch und Meeresfrüchte in allen Farben gegrillt. Ich habe mich das erste Mal dazu verleiten lassen, einen gegrillten Buntbarsch zu genießen - oberlecker. Ich konnte mir bisher derartig bunte Fische nicht als Essen vorstellen. Am Panglao Beach kann man den ganzen Urlaub barfuß verbringen - das Frühstück gibt's im Strandrestaurant oder an der Tauchbasis die ebenfalls am Strand liegt (die haben dort das bessere Brot), alles nur ganz kurze Wege. Schuhe braucht man nur für eine Inseltour nach Bohol. Ja, nach dem Frühstück noch mal 100 Schritte und man ist an der Basis der Genesis-Divers (unter deutscher Leitung). Sie ist natürlich nicht die einzige Basis aber haben uns dort wohl gefühlt und können zu den anderen deshalb nichts sagen. Der generelle Ablauf dort ist so: auf der Basis baut man das Gerät zusammen, checkt es und stellt es vor die Basis, für das restliche Equipment hat jeder seine Kiste, die noch mal überprüfen und neben das Gerät stellen, das Basispersonal schleppt dann alles an Bord. Es werden täglich zwei Ausfahrten angeboten, bzw. zwei Tauchgänge zu den etwas entfernteren Spots als Tagestour durchgeführt, das hängt auch von Wind und Wetter ab. Am Hausriff kann man dann noch nach Belieben weitertauchen und Nachtauchgänge werden auch am Hausriff angeboten. Für den Tagestrip kann man sich Sandwiches vom kleinen Basisrestaurant mitnehmen, gekühlte (alkoholfreie) Getränke werden an Bord vorgehalten.
All das wird erst am Ende des Urlaubs abgerechnet, schön unkompliziert.
Alle Tauchgänge sind geführt, im Prinzip. Am Hausriff waren wir aber auch allein unterwegs. Obwohl das Hausriff schwimmend ganz leicht erreichbar ist, gibt es einen Bootsservice hin und auch zurück zum Strand. Das Hausriff ist so lang, dass man zwei bis drei Tauchgänge braucht, um es einmal über die ganze Länge gesehen zu haben. Das Riffdach ist auch recht nett zum Schnorcheln. Eine Hälfte ist Schutzgebiet, dort wird also nicht gefischt und dort ist richtig viel Leben: eine sagenhafte Vielfalt an Korallen, Schwämme, Seeschlangen, Barrakuda- und Makrelenschwärme, Makros - Nacktschnecken in allen Farben, winzige bunte und durchsichtige Garnelen, Winzlinge auf Peitschenkorallen - Fledermausfische, Muränen, Sandaale und alles was sonst noch in Bestimmungsbüchern zu finden ist. Nur nach den Pygmyseahorses haben wir uns vergeblich die Augen ausgeguckt. Wir wissen aber, dass sie da sind. An den entfernteren Riffen sah man teilweise noch Halden von Korallengeröll mit wenig Leben, wohl Folgen der Dynamitfischerei. Teilweise machten wir schöne Strömungstauchgänge und sahen riesige Schwärme, außerdem waren da manchmal Schildkröten und wir sahen unseren ersten Manta. Weitere Großfisch-Spezies ließen sich jedoch nicht blicken. An einem Tag wurden wir sogar Zeuge eines ablaichenden Riffes. Das Wasser wurde auf dem Riffdach von einem Meter auf den anderen plötzlich total milchig, Sicht noch höchstens 5m - und bei genauerem Hinsehen entdeckte ich, dass Röhrenwürmer, Seesterne und alle möglichen anderen Riffbewohner fortwährend geringe Mengen einer milchigen Flüssigkeit absonderten. Interessant! Nicht so gefallen hat uns Snake-Island. Das ist eigentlich nur das Trümmerfeld eines völlig zersprengten Korallenriffs, welches mal das Dach einer versunkenenen Insel war, dem illegale Schleppnetzfischerei noch den Rest gegeben hat. Zwar war dort eine bemerkenswerte Dichte an Nacktschnecken, jedoch nur einige Seeschlangen, aber die sah man eben auch an anderen Stellen. So richtig verbissen wurde das mit dem Führen nicht gehandhabt, wir konnten so tauchen, wie es uns gefiel auch mal etwas tiefer, wir hatten dann aber vorher Bescheid gesagt. Nach dem Tauchen ging es immer recht hektisch wieder heimwärts. Man hatte das Gerät noch gar nicht am Boden, da war das Boot schon wieder in Fahrt und ich wäre so das ein oder andere Mal gern noch mal schnell ins Wasser gesprungen. So musste es dann doch die komische WC-Kabine sein, bei der ich bei kabbeliger See immer das Gefühl hatte, gleich samt Klo über Bord zu gehen. Die typischen Auslegerboote mit denen man dort die Tauchspots anfährt, sind recht flach und recht flott unterwegs, bei Seegang geht die Gischt schon mal bis nach achtern über's Deck. So gerade aufgetaucht gleich wieder im Fahrtwind sitzend und laufend mit einem Schwall Wasser übergossen, da friert man dann selbst in den Tropen schon mal ein bisschen und ist froh, wenn man nach einer guten Stunde wieder in der Sonne am Strand sitzen kann. Wegen des Windes zu der Zeit konnten wir leider nicht nach Cabilao hochfahren. Das wäre noch mein Wunsch gewesen. Generell wird diese Tour aber von den Genesis-Divers gegen Aufpreis angeboten. Sie fand dann auch statt, leider an unserem Abreisetag. Die Hammerhaie sollen zwar von dort verschwunden sein, aber es soll trotzdem noch ein ganz einzigartiger Tauchspot sein, so hörten wir.
Bohol, die nächste größere Insel mit Panglao über Brücken verbunden, kann man mit Guide und Mietauto oder auch auf eigene Faust mit Moped erkunden. Wir wählten die bequemere Variante.
Sehenswert sind die Chocolate-Hills, eine geologische Besonderheit, die alten Mahagoniwälder, das Flusstal mit den so genannten Wasserfällen, die eigentlich nur Kaskaden sind und die älteste Kirche auf Bohol. Sparen kann man sich eigentlich den winzigen Tierpark mit der angeblich größten Pyton der Welt. Die eingesperrten kleinsten Affen der Welt, die Tarsieraffen, die wild auf Bohol vorkommen, taten mir irgendwie leid. Sie sind neben dem Anlegeplatz für die Flussboot-Touren in einem begehbaren Gehege mit mehreren Baumstämmen eingesperrt und werden ziemlich gestresst, weil man in diese Gehege hineingehen kann und die Affen sogar anfassen könnte. Sie sind etwa so groß wie eine kräftige Männerfaust und haben riesige Augen, weil sie eigentlich nachtaktiv sind, sie wirkten irgendwie verstört. Wer möchte, kann in der Inselhauptstadt prima shoppen. Es gibt dort eine riesige, moderne Shoppingmall und die Preise sind mehr als günstig.
Alles in allem: Prima Urlaub; schönes Tauchen - große Artenvielfalt, v. a. im Makrobereich; wunderschönes Land, unkomplizierte freundliche Menschen, die meisten sprechen gut englisch; (noch) kein Massentourismus, macht neugierig auf mehr.